Alltag ist Stress? Hier erfährst du, warum du im Alltag gestresst bist und wie du entspannter werden kannst.
Alltag und Stress ist für viele nicht auseinander zudenken. Ewige To-do-Listen, Verpflichtungen und dann soll man sich auch noch um sich selbst kümmern, regelmäßig zum Sport gehen und das alles ohne jemals eine Pause zu brauchen. Das ist absolut utopisch und – stressig.
Das kann dramatische Folgen haben, denn Stress kann auf Dauer ernsthaft krank machen. Die gute Nachricht: Der Alltag lässt sich aber auch mit weniger Stress bestreiten!
In diesem Beitrag dreht sich alles ums Thema Stress im Alltag.
Was ist Stress?
Jeder, weiß wohl, wie sich Stress anfühlt, aber was genau ist Stress eigentlich? Stress ist eine körperliche Reaktion, in der dein Körper in Alarmbereitschaft geht. Ursprünglich ist Stress eine gute Sache und sogar überlebenswichtig: Wenn dein Körper eine Gefahr wahrnimmt, schaltet er auf Hochtouren und gibt alles, damit du unbeschadet aus der Situation kommst.
Das bedeutet: Dein Körper schüttet Stresshormone aus, sodass dein Blutdruck und deine Atemfrequenz steigen. Dein Atem flacht ab und deine Muskeln spannen sich an. Wenn du in einer akuten Gefahrensituation bspw. vor einer Bedrohung weglaufen musst, ist das der optimale Zustand dafür. Ist dieser Zustand dauerhaft, macht er krank.
Was bewirkt ständiger Stress?
Ständiger Stress bedeutet, dass dein Körper ständig in Alarmbereitschaft ist und im Prinzip dauerhaft 100 Prozent gibt. Stress ist aber eigentlich evolutionär als Ausnahmezustand konzipiert und kann somit nicht dauerhaft aufrechterhalten werden.
Dein Körper benötigt zwischendrin immer wieder Ruhephasen und ausreichend Zeit zum Regenerieren. Fehlen diese Ruhephasen, erschöpft sich der Körper irgendwann, was sich in zahlreichen somatischen Erkrankungen, aber auch psychischen Erkrankungen, wie Depressionen äußern kann.
Warnsignale des Körpers bei Stress
Wenn dein Körper sich im Stresszustand befindet, geht das nicht unbemerkt an dir vorbei. Neben dem Gefühl, gestresst zu sein, zeigt sich Stress auch auf körperlicher Ebene. Diese körperlichen Symptome kannst du auch als Warnsignale ansehen. Dein Körper signalisiert dir, dass es zu viel wird und du etwas ändern solltest.
Anzeichen dafür, dass du gestresst bist:
- Verspannungen
- Kopfschmerzen
- Gereiztheit/ schlechte Laune
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Erschöpfung/ Müdigkeit
- Schlafstörungen
- schlechtes Hautbild
- häufige Infekte
Chronischer Stress kann sich in jedem Organsystem bemerkbar machen. So können auch Magen-Darmbeschwerden oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf Stress zurückzuführen sein. Wichtig ist, dass die hier aufgeführten Symptome durch Stress, aber auch durch andere Faktoren ausgelöst werden können. In jedem Fall ist die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin eine gute Idee.
Warum ist der Alltag so stressig?
Auch wenn keine riesigen Herausforderungen im Alltag auf uns warten, ist Alltag Stress. Hier geht es weniger um die Anforderung, die durch eine einzelne Aufgabe entsteht, als vielmehr die Menge. Es sind viele kleine Dinge, die sich im Alltag anhäufen, die zeitlichen Ressourcen in Anspruch nehmen und somit in der Menge für Stress sorgen.
Aufstehen, Frühstück machen, zur Arbeit fahren, Mittag organisieren, weiter arbeiten, schnell nach Hause, Sportklamotten schnappen und zum Sport fahren, Abendessen kochen, Wäsche machen, Wohnung aufräumen, …
An und für sich keine Mammut-Aufgaben, aber die Menge macht eben das Gift.
Und was noch fatal dazukommt: Dein Körper unterscheidet nicht zwischen wirklichen Bedrohungen und potenziellen Bedrohungen. Es ist also nicht nur dann Stress, wenn du vor lauter To-dos vergisst, deine Kinder aus der Kita abzuholen, sondern allein der Gedanke daran, du könntest eine so wichtige Aufgabe vergessen oder nicht rechtzeitig schaffen, stresst dich schon.
Wann entsteht Stress?
Stress entsteht immer dann, wenn es ein Ungleichgewicht zwischen Anforderungen und persönlichen Ressourcen gibt. Also immer dann, wenn du das Gefühl hast, einer Aufgabe nicht gewachsen zu sein.
Es gibt also irgendein Ereignis, oder eben auch mehrere kleine Ereignisse, die auf dich zukommen. Ganz unbewusst, schätzt du direkt ab, ob du mit dieser Situation umgehen kannst. Wenn du das Gefühl hast, du könntest scheitern, fühlst du dich gestresst.
Dein Körper fühlt sich gestresst, schaltet also in Alarmbereitschaft. Im besten Fall führt das dazu, dass du die Aufgabe erledigst, obwohl du es nicht für möglich gehalten hast. Ein Erfolgserlebnis, das dafür sorgt, dass du den Stress im Rückblick als positiven Stress wahrnimmst.
Andersherum kannst du an der Aufgabe aber auch scheitern, was negative Gefühle verursacht und das Stresserleben so nur noch weiter verstärkt.
Welche Faktoren lösen Stress aus?
Stress kann sowohl durch externe als auch durch interne Faktoren ausgelöst werden. Externe Faktoren sind beispielsweise die Aufgaben, die bei der Arbeit auf dir abgeladen werden.
Interne Faktoren sind diejenigen, die von dir aus kommen. Zum Beispiel meldest du dich noch zusätzlich für weitere Aufgaben, weil du das Gefühl hast, du musst maximal viel erledigen, du hast das Gefühl 24/7 erreichbar sein zu müssen. Oder du hast an dich selbst den Anspruch, perfekt zu sein. Nimmst alle Aufgaben, die dir zugeteilt werden, super ernst, stresst dich selbst am meisten, wenn du mal eine Aufgabe nicht 100-prozentig gemeistert hast.
Wie werde ich im Alltag entspannter? – Das hilft gegen Stress im Alltag
1. Status quo überdenken
Um gegen deinen Stress angehen zu können, musst du dir erstmal im Klaren darüber sein, was es genau ist, dass dich alltäglich stresst.
Eine Möglichkeit dafür ist es, über ein paar Tage oder Wochen hinweg, aufzuschreiben, was du den Tag über gemacht hast und wie sehr du dich auf einer Skala von 1 bis 5 gestresst gefühlt hast. Als Nächstes fragst du dich für jeden Tag einzeln, warum die Punktzahl so ausgefallen ist, wie sie ausgefallen ist:
- Was unterscheidet die stressigen Tage von den weniger stressigen Tagen?
- Was macht einen Tag besonders stressig?
- Wann fühlst du dich wenig gestresst?
2. Aufgaben abgeben
Insbesondere mit Blick auf die Aufgaben, die dich stressen: Musst du das wirklich alles selber machen?
Aufgaben abzugeben fällt manchmal schwer, ist aber auch eine effektive Methode gegen Stress. Das kann Unterstützung durch Freunde und Familie im Alltag sein oder das Delegieren von Aufgaben im Job.
Und um der ewig langen To-do-Liste präventiv entgegenzuwirken: Es ist auch okay, einfach mal nein zu sagen. Du musst nicht immer jede Aufgabe übernehmen, die auf der Arbeit zusätzlich anfällt und es ist auch erlaubt, Freund*innen mal einen Gefallen auszuschlagen.
3. Gutes Zeitmanagement
Ein gutes Zeitmanagement ist eine effektive Möglichkeit, Alltagsstress entgegenzuwirken. Mithilfe eines Kalenders planst du am besten am Abend zuvor, oder sogar bereits am Wochenende für die kommende Woche, was du wann zu erledigen hast.
Somit verhinderst du, unter der Woche in Zeitstress zu geraten, schließlich hast du im Vorhinein alles durchgeplant, sodass du dir sicher sein kannst, dass alles zu seiner Zeit erledigt wird und du hast immer genau eine Aufgabe, auf die du dich auf einmal fokussieren kannst.
Ich plane meinen Alltag am liebsten mit diesem Kalender: LEUCHTTURM Tageskalender*
4. Ausgleich finden
Um mal herauszukommen aus dem Alltagsstress und ewigem To-dos erledigen, ist es super wichtig, neben Arbeit und Alltagsverpflichtungen auch einen guten Ausgleich dazu zu haben. Was das für dich ist, ist ganz individuelle. Für die einen ist es ein schweißtreibendes Workout, für die andere ein Buch lesen, ein Bild malen oder ein Kaffee mit Freund*innen trinken.
Egal, was es ist, wichtig ist, dass du dabei abschalten und auf andere Gedanken kommen kannst.
5. Entspannen
Bewusst zu entspannen und herunterzukommen tut nicht nur im Moment selbst gut, sondern hilft auch dabei, allgemein resilienter und Stress resistenter zu werden.
So kannst du ganz bewusst entspannen:
- spazieren gehen
- ruhig schwimmen
- ausgiebig dehnen
- Yoga praktizieren
- Meditieren
- Atemübungen durchführen
Jetzt weißt du, wie Alltag ohne Stress geht!
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