17 Tipps zum richtig lernen, die du ausprobieren solltest!

Wie geht eigentlich richtig lernen?

Der Job einer*s Studierenden ist grundsätzlich lernen. Und trotzdem bekommt man in der Regel nicht einmal erklärt, wie richtig lernen überhaupt funktioniert. Gibt es überhaupt richtiges und falsches Lernen?

Ja gibt es! Das stellt sich spätestens dann heraus, wenn du das Gefühl hast, dass du für alles ewig brauchst und nichts im Gehirn hängen bleibt.

Richtig lernen ist eine Kernkompetenz, die jede*r Student*in besitzen sollte. Und was die Schule oder Uni nicht lehrt, erfährst du nun hier: So geht richtig lernen: Vom optimalen Zeitpunkt, zu den besten Voraussetzungen, wie lernen Spaß macht und am effektivsten ist.

Nach diesem Beitrag kannst du richtig lernen. Richtig im Sinne von: Motiviert, erfolgreich und zeitsparend.

In diesem Beitrag dreht sich alles ums Thema richtig lernen!

Strukturiert Lernen

1. Lernplan mit Zeitpuffer

Einen großen Fehler, den viele beim Lernen begehen ist, nicht eine Sekunde darüber nachzudenken, wie sie ihren Lernprozess strukturieren wollen.

Wenn ich eh schon wenig Zeit habe, wirkt es im ersten Moment nämlich eher kontraproduktiv, jetzt auch noch Zeit draufgehen zulassen, um einen Zeitplan zu erstellen.

Dabei ist strukturiert Lernen im Studium essenziell.

Strukturiert lernen bedeutet

  • Du vergisst keine wichtigen Themen,
  • weißt immer genau, was du zu tun hast,
  • gerätst nicht in Zeitstress, weil du im Voraus alles so eingeteilt hast, dass es zeitlich passt.

Strukturiert lernen geht am besten mit einem klaren Zeitplan bzw. Lernplan. Dieser sollte nicht nur die einzelnen Lerntage, sondern auch genug Puffer beinhalten. Puffertage dienen dazu, dass du nicht aus dem Zeitplan fällst und unter Druck gerätst, nur weil mal ein Thema länger dauert, als gedacht.

Wichtig
Zeitpuffer sind nicht das gleiche wie freie Tage, wie bspw. das Wochenende. Freie Tage sollten zusätzlich in deinem Zeitplan auftauchen. Solltest du perfekt im Zeitplan liegen, werden deine Zeitpuffer zu freien Tagen. Andersrum, sollten deine Lernpausen Lernpausen bleiben können und nicht darunter leiden, wenn du zeitlich hinterher hängst.

2. Stück für Stück

Sich alles auf einmal merken zu können, wäre zwar sehr schön, da es einem eine Menge Arbeit ersparen würde, ist aber leider nicht möglich.

Auch wenn es länger dauert, ist die bessere Methode: Stück für Stück in kleinen Häppchen. Das bedeutet: große Themen werden in kleine Unterthemen gegliedert und nacheinander abgearbeitet.

Die absolute Menge wird dadurch zwar nicht weniger, aber es wird sich machbarer anfühlen. Alles auf einmal ist überfordernd. Stück für Stück ist immer noch viel, aber machbar.

3. Konzentration aufs Wesentliche

Ein wesentlicher Aspekt, den erfolgreiche von weniger erfolgreichen Lernenden unterscheidet, ist der richtige Fokus. Auf den ersten Blick erscheint alles relevant, aber es ist nicht alles wichtig!

Das bedeutet: Aussortieren, kürzen und auf das Wesentliche konzentrieren. Das geht beispielsweise durch folgende Aufgabe: Schnapp dir dein Thema und fasse es auf einer DIN-A4-Seite zusammen.

Anschließend nimmst du ein DIN-A5-Blatt und fasst darauf das Thema zusammen. (Einfach nur die Schriftgröße zu ändern gilt nicht!) Du kannst diese Übung im Prinzip so oft wiederholen wie du willst und ein immer kleineres Papier wählen.

Vor allem, wenn es dir schwerfällt, wichtige Themenbestandteile zu identifizieren, kann diese Übung der hilfreich sein.43. Ausreichend Pause

Ist man erstmal im Lern-Flow, fühlt es sich falsch an, seine Zeit für Pausen zu verschwenden. Dabei sind Pausen der Schlüssel zu anhaltender Konzentration.

In Pausen kann dein Gehirn einmal durchatmen, an etwas andres denken, sich regenerieren, um danach mit voller Konzentration weiterarbeiten zu können.

Mit ausreichend regelmäßigen Pausen sorgst du dafür, dass deine Konzentration und Leistungsfähigkeit auch über mehrere Stunden hinweg ausreichend hoch bleibt.

Eine Möglichkeit, regelmäßige Pausen in deinen Lernprozess zu integrieren, ist Intervalllernen in Form von der Pomodoro-Technik.

Fit sein

5. Schlafen

Ausgeruht ist die kognitive Leistungsfähigkeit sehr viel bessern, als mit Schlafmangel.

Außerdem ist Schlafen sehr wichtig, um das am Tag gelernte, richtig abspeichern zu können. Im Schlaf werden neue Verbindungen im Gehirn geknüpft, das neue Wissen wird in vorhandene Strukturen integriert und verarbeitet.

Du lernst also im Schlaf. Leichter Lernen geht nicht, oder?

6. Bewegen

Bewegung verbessert die kognitive Leistungsfähigkeit. Ein Spaziergang oder eine schweißtreibende Gym-Session sollten also auch in einer stressigen Klausurenphase noch Platz in deinem Alltag finden.

Bewegung fördert dabei zum einen die Ausbildung neuer Synapsen und Verbindungen in deinem Gehirn. Zum andere reduziert körperliche Aktivität Stress und beugt Nacken- und Rückenschmerzen vor. Alles in allem also der perfekte Ausgleich zu langen Tagen am Schreibtisch.

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

7. Der richtige Zeitpunkt

Schonmal was vom Biorhytmus gehört? Der Biorhythmus beschreibt, wann du den Tag über am fittesten, konzentriertesten und produktivsten bist.

Bist du ein Frühtyp, liegt dein Leistungsmaximum eher in der ersten Hälfte des Tages. Spättypen blühen erst am späteren Nachmittag so richtig auf.

Ob du selbst ein Früh- oder Spättyp bist, hast du wahrscheinlich schon aus eigener Erfahrung herausfinden können: Gehörst du eher zur Gruppe früher Vogel oder Nachteule. Um maximal produktiv zu lernen, solltest du versuchen dich (soweit möglich) an deinen Biorhythmus zu halten.

Kannst du dich morgens einfach noch nicht richtig konzentrieren, ist das einfach nicht der richtige Zeitpunkt, um mit dem Lernen zu beginnen. Lernen ist immer nur dann effektiv, wenn du auch konzentriert bei der Sache bist.

8. Der richtige Lernort

Deine Konzentration ist neben dem richtigen Zeitpunkt noch von vielen weiteren Aspekten abhängig. Ein ganz entscheidender Faktor ist hierbei deine Umgebung.

Ablenkungen wie Handy-Benachrichtigungen, Lärm, spannende Beobachtungen, Gesprächspartner*innen, etc. stören deine Konzentration. Sie sollten beim Lernen also unbedingt vermieden werden.

Eine optimale Lernatmosphäre ist ablenkungsarm und ruhig.

Übrigens
Musik beim Lernen kann konzentrationsfördernd wirken. Die Musikwahl ist entscheidend. Am besten eignet sich ruhiger Jazz oder Klaviermusik. Texte, vor allem auf einer Sprache, die du kennst, lenken eher ab.

Motivation steigern

8. Belohnungen

Mit einer Belohnung in Sicht rauscht das Dopamin durch dein Hirn und die Motivation steigt. Die Belohnung spornt dich an, weiterzumachen, schließlich steht es was Schönes in Aussicht.

Diesen Effet kannst du dir beim Lernen ruhig zunutze machen. Belohne dich mit einem kleinen Snack nach einem gelernten Kapitel oder lasse den Lerntag in guter Gesellschaft ausklingen.

9. 10-Minuten-Regel

Keine Motivation, zu lernen? Stell dir einen Timer auf 10 Minuten und fang einfach an. Nimm dir vor, 10 Minuten zu lernen. Dann klingelt der Timer und du darfst wieder aufhören.

In der Regel wirst du, wenn du dich erstmal zu 10 Minuten aufgerafft hast, auch noch weiter lernen wollen. Der Anfang ist am schwersten, ist der erstmal überwunden, braucht es für den Rest gar nicht mehr so viel Motivation.

10. Abwechslung

Lernen kann schnell langweilig werden. Zumindest dann, wenn es immer das Gleiche ist. Dein Gehirn braucht Abwechslung. Neue Anreize, die Neugier wecken.

Neugier und Abwechslung steigern die Motivation und somit auch die Merkfähigkeit. Alles was neu, abwechslungsreich und spannend ist, wird von deinem Gehirn quasi aufgesogen, während langweilige Wiederholungen einfach abprallen.

Wechsel also mal deine Lernmethoden! Mal wird gemalt, mal ein Video geguckt, eine Mindmap erstellt, in der Lerngruppe diskutiert, … Die Auswahl an Lernmethoden ist lang, probiere dich einfach mal aus!

Effektiv lernen

11. Lernmethoden & Lerntechniken

Zum Lernen brauchst du das richtige Werkzeug. Dieses Werkzeug bieten dir zahlreiche Lernmethoden oder auch Lerntechniken.

Je nachdem, was du lernen möchtest und welcher Lerntyp du bist, eignen sich unterschiedliche Lernmethoden besser oder schlechter.
Um bei dem Bild mit dem Werkzeug zu bleiben: Einen Hammer schlägt man am einfachsten mit dem Hammer in die Wand. Mit einer Zange funktioniert es unter Umständen auch, ist aber mühsamer.

12. Quizzen, quizzen, quizzen

Ein Quiz in deinen Lernprozess einzubauen, hat zwei wesentliche Benefits:

  1. Sich selbst in Form von Fragen herauszufordern, fördert deinen Lernprozess. Denn du bist gefordert, ernsthaft über eine Antwort nachzudenken.
  2. Quizzen macht Spaß. Vor allem zusammen mit und/oder gegen andere.

So ein Quiz können Altklausuren, Übungsaufgaben oder selbst ausgedachte Fragen sein.

13. Lehren

Zum richtigen Lernen gehört auch Lehren.

Wenn du Themen und Zusammenhänge erklärst, stellt sich oft erst heraus, ob du ein Thema auch tatsächlich verstanden hast. Denn auch wenn die Fakten zwar sitzen, ist das Sätzeformulieren doch nochmal was anderes. Jetzt heißt es, Informationen miteinander zu verbinden und logische Zusammenhänge zu entdecken.

Es ist also sehr effektiv, Lerninhalte auszuformulieren und (dir selbst) zu erklären.

Suchst du dir eine*n Lernpartner*in, kommt noch ein zweiter, wertvoller Effekt hinzu. Dein Gegenüber kann nachhaken und Fragen stellen. Dadurch stoßt ihr vielleicht auf Facetten des Themas, die dir noch gar nicht in den Sinn gekommen waren, aber wichtig sein könnten.

14. Probe- & Altklausuren

Probeklausuren haben zum einen den bereits erwähnten Quiz-Effekt. Du bist maximal gefordert und musst auch in den hintersten Ecken deines Gehirns kramen, um die richtige Lösung zu finden. Das nennt man auch aktives Lernen. Aktives Lernen oder auch active recall gilt als sehr effektiv, wenn es darum geht, Informationen langfristig abzuspeichern.

Zum anderen erfährst du durch Probeklausuren auch, was genau du lernen sollst. Wenn es dazu eine alte Klausurfrage gibt, scheint das Thema wichtig zu sein und könnte auch erneut abgefragt werden.

Eine Altklausur kann Fragen beantworten wie

  • Wie ist die Klausr aufgebaut?
  • In welchem Stil werden die Fragen gestellt?
  • In welchem Format soll ich antworten?
  • Was kann drankommen?
  • Welche Themen sind besonders wichtig?
  • Wofür gibt es Punkte?

Nachhaltig lernen

15. Regelmäßige Wiederholungen

Was nicht wiederholt wird, bleibt nicht lange im Gedächtnis. Um also am Prüfungstag selbst, den Lernstoff vom Beginn der Prüfungsvorbereitung schon wieder vergessen zu haben, solltest du alles, was du lernst, auch regelmäßig wiederholen.

Regelmäßige Wiederholungen sind die beste Waffe gegen die Vergessenskurve. Eine Möglichkeit, regelmäßige Wiederholungen in deinen Lernprozess zu integreiren, ist das Spaced Repetition System.

Die regelmäßigen Wiederholungen trägst du am besten direkt zu Beginn mit in deinen Lernplan ein.

16. Verbindungen schaffen

Neues Wissen prägt sich am besten dann ein, wenn du es mit etwas Altem verknüpfen kannst.

Versuche beim Lernen also immer nach Anhaltspunkten und möglichen Verknüpfungsstellen zu suchen.

  • Kennst du schon einzelne Begriffe?
  • Ist dir ein ähnlicher Mechanismus schonmal bei einem anderen Thema begegnet?
  • Kannst du dir dieses Phänomen anhand deines Vorwissens logisch erschließen?

Um Verbindungen zu erschließen, kann ein kleines Brainstorming in Form einer Mindmap hilfreich sein.

Wenn das Lernen einfach nicht klappt

17. Hilfe suchen

Wenn du dich alleine nicht motivieren kannst, bei einem Thema nicht weiterweißt oder allgemein einfach ein wenig Unterstützung brauchst, such dir diese Unterstützung.

Das können Freund*innen und Kommiliton*innen sein, mit denen du eine Lerngruppe gründest, Dozent*innen, denen du per Mail eine Frage zukommen lässt, oder Nachhilfelehrer*innen. Ja, es gibt auch Nachhilfe fürs Studium und wenn du das Gefühl hast, das könnte dir weiterhelfen, solltest du das einfach mal ausprobieren.

So kann dein Kind richtig lernen

Wenn du diese Beitrag gerade nicht für dich gelesen hast, sondern ein Kind zu Hause hast, dass du bestmöglich beim Lernen unterstützen möchtest, dann schaue mal bei diesem Beitrag von „StarkeKids“ vorbei.

Der Beitrag Wie lernt man am besten? Tipps und Tricks für Eltern (+ Lernplan) richtet sich speziell an Eltern, die ihren Kindern das Lernen leichter machen wollen.

Jetzt weißt du, wie du richtig lernen kannst!

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