Was tun bei nervigen Konzentrationsschwierigkeiten?

Konzentrationsschwierigkeiten: Ganz normal? Kann ich selber etwas dagegen tun? Oder sollte ich sogar zum Arzt gehen?
In der Regel sind Konzentrationsschwierigkeit ganz normal. Das hat jeder mal und kann schon durch einige einfache Tipps behoben werden.

Wie lange sollte ich mich konzentrieren können?

Eine kurze Definition vorweg: Konzentration ist die Fähigkeit, sich mit der gesamten Aufmerksamkeit auf eine Aufgbabe fokussieren zu können. Also voll und ganz bei der Sache zu sein.

Jeder, der mal Konzentrationsschweirigkeiten hatte weiß, wie essentiell diese Fähigkeit ist, um erfolgreich lernen oder arbeiten zu können. Eigentlich für jede Tätigkeit.
Denn auch, wenn man es nicht schafft, sich auf seine Sit-ups zu konzentrieren, ist ein work-out ganz schön langwierig.

Fazit: Ist die Konzentration mal weg, ist das super lästig, denn man bekomm einfach nichts gebacken.

Wenn du allerdings schon seit Stunden am Schreibtisch sitzt und dich einfach nicht mehr konzernieren kannst, ist das noch lange nicht problematisch. Hier sind Konzentrationsprobleme ganz normal. Du brauchst einfach mal eine Pause.

Wann spricht man also von Konzentrationsschwierigkeiten oder sogar einer Konzentrationsstörung?

Normalerweise solltest du dich ca. 60 Minuten konzentrieren können. Das kann mal etwas weniger oder auch etwas mehr sein. Die maximale Konzentrationsfähigkeit sinkt allerdings bereits nach 20 Minuten. Also erst wenn du zeitlich deutlich unter diesen 60 Minuten liegst, gibt es Handlungsbedarf.

Wovon ist die Konzentrationsfähigkeit abhängig?

Konzentration ist ein relativ komplexes Konzept. Komplex deshalb, weil es zahlreiche Faktoren gibt, die deine Konzentrationsfähigkeit beeinflussen.

Deshalb ist deine Konzentrationsfähigkeit auch kein konstanter Wert. An einigen Tagen klappt es besser, an anderen schlechter. Je nach dem, welche Einflüsse eben gerade so auf dich einwirken.

Diese Faktoren sind maßgeblich für deine Konzerntrationsfähigkeit verantwortlich:

  1. Interesse
    Das kannst du wahrscheinlich sogar aus eigener Erfahrung bestätigen. Geht es bei einer Vorlesung um ein interessantes Themen oder gehst du einem Hobby oder einer Lieblingsbeschäftigungen nach, sind Konzentrationsschwierigkeiten super selten.
    Ist ein Thema hingegen langweilig und interessiert dich überhaupt nicht, musst du eine Menge Willenskraft aufbringen, um fokussiert zu bleiben.
  2. Schwierigkeitsgrad und Fähigkeiten
    Schwere Aufgaben brauchen mehr Konzentration als jene, die dir leicht fallen. Wenn du selber in der Fahrschule warst, kannst du das wohl auch recht gut nachvollziehen. Erinnerst du dich an deine ersten Fahrstunden?
    Da sitzen die meisten verkrampft hinterm Steuer. Über jede Bewegung wird genauestens nachgedacht und parallel eine Konversation zu führen ist undenkbar. Und warum ist das Radio so laut?!
    Bist du aber erstmal ein paar Wohen, Monate oder Jahre Auto gefahren, sind diese Abläufe überhaupt kein Problem mehr. Sie sind automatisiert, fallen dir leicht und du kannst ohne Probleme parallel noch Musik hören oder dich mit deiner BeifahrerIn unterhalten. Du brauchst viel weniger Konzentration für das Autofahren selbst.
    Steigt allerdings wieder der Schwierigkeitsgrad, indem du zum Beispiel nachts bei strömendem Regen fährst, musst du dich auch wieder stärker konzentrieren.
  3. Physischer und psychischer Zustand
    Stechende Rückenschmerzen, dumpfe Kopfschmerzen und ein verspannter Nacken,… Hast du Schmerzen oder fühlst dich unwohl, bist du abgelenkt und kannst dich nicht richtig konzentrieren.
    Das gleiche gilt auch für deine Psyche. Emotionale Belastungen wie Trauer oder Stress führen zu Konzentrationsproblemen.
  4. Umgebung.
    Nicht nur du selbst, sondern auch deine Umgebung hat maßgeblichen Einfluss auf deine Konzentration. Ist es um dich herum laut, sind deine Vorlesungsnotizen nur einer von vielen, vielen Eindrücken. Kein Wunder, dass dein Gehirn dann nicht so ganz weißt, wohin mit dem Fokus.

Ursachen für Konzentrationsschwierigkeiten

Klappt es mal nicht mit der Konzentration ist das ganz normal.

Häufige Ursachen für Konzentrationsschwierigkeiten sind:

  • Große oder fettige Mahlzeiten (Ein klassisches Mittagstief)
  • Falsche oder mangelnde Ernährung. Dein Gehirn hat nicht genug Nährstoffe und Energie zum Konzentrieren.
  • Schlafmangel. Es ergibt also keinen Sinn, deinen Schlaf für eine Late-night-Lernsession zu opfern.
  • Stress
  • Ablenkung wie Lärm oder Unterbrechungen
  • starke Gefühle vor allem negative wie Trauer, Wut, Überforderung, aber auch starke Glückgefühle oder Verliebtsein können in dem Fall stören
  • Schmerzen
  • Medikamente können als Nebenwirkung zu Müdigkeit, Abgeschlagenheit und damit verbundenen Konzentrationsschwierigkeiten führen

Was hilft gegen Konzentrationsschwierigkeiten?

Zum Glück sind die meisten Konzentrationsprobleme auf simple Ursachen zurückzuführen. Sie können also schnell und einfach behoben werden.

Bewegung

Bewegung steigert die Durchblutung des Gehirns, verbessert also die Versorgung mit Glukose und Sauerstoff. Langfristig fördert Bewegung die Neubildung von Synapsen und Nervenzellen.

Außerdem werden bei richtig anstrengendem Sport die Denkzentren des Gehirns abgeschaltet. Nach einer intensiven Sportsession wird dein Gehirn also praktisch neu gestartet und ist dann wieder voll aufnahmefähig.

Entspannen

Stress stört die Konzentrationsfähigkeit. Also brauchst du das Gegenteil: Entspannung.

Egal ob Yoga, Meditation oder autogenes Training bzw. Autosuggestion – Hauptsache entspannen.

Eine einfache Übung zur Soforthilfe:
Nimm eine bequeme Position ein. Egal ob stehend, sitzend oder liegend. Schließe deine Augen und konzentriere dich auf deinen Atem. Nimm wahr, wie dein Atem zunächst deine Brust hebt und anschließend in den Bauch weiter fließt. Achte auf die kurze Pause des Stillstands, zwischen Ein- und Ausatmen und spüre, wie sich Bauch und Brust wieder senken.

Akzeptanz

Wenn du zwanghaft versuchst, gegen deine Konzenrationsschwierigkeiten anzugehen, bewirkt das nur das Gegenteil. Es verstärkt deine Sorgen, nicht genug zu schaffen oder lässt ein schlechtes Gewissen entstehen.

Akzeptieren stattdessen, dass du gerade einfach nicht gut denken kannst. Gib dir Zeit und verschiebe deine Aufgabe zur Not um ein paar Stunden oder auf den nächsten Tag.

Motivation schöpfen

Mit der Motivation steigt in der Regel auch die Konzentration. Du kannst also versuchen, deine Motivation zu steigern.
Motiviert bist du immer dann, wenn dir eine Tätigkeit besonders viel Spaß macht, wenn du ein bestimmtes Ziel vor Augen hast, oder eine starke Sinnhaftigkeit in der Aufgabe erkennst.

  • Welches Ziel verfolge ich mit dieser Aufgabe?
  • Warum will ich diese Aufgabe erledigen
  • Was ist besonders spannend/ faszinierend/ beeindruckend daran?

Pause machen

Unendliche Konzentration ist nun mal leider nicht möglich. Um deine Konzentration trotzdem einigermaßen konstant zu halten, ist es super wichtig regelmäßige Pausen zu machen.

Pause machen bedeutet: Nichts tun, oder etwas komplett anderes. Um deine Konzentration zusätzlich zu steigern, kannst du in der Pause

  • nach draußen gehen
  • dich bewegen
  • etwas essen
  • ausreichend trinken

Eins nach dem anderen

Multitasking ist nicht möglich.

Wenn es scheint, als würdest du mehrere Dinge gleichzeitig machen, passiert in deinem Kopf nämlich eigentlich folgendes:
Dein Gehirn springt von einer Aufgabe zur nächsten. Und das ist viel ineffektiver und kostet viel mehr Zeit und Energie, als wenn du bei einer Sache bleibst.

Erledigst du eins nach dem anderen, musst du dich nur einmal in die Aufgabe hineindenken und kommst im Optimalfall in einen Work-flow. Springst du allerdings von einer Aufgabe zur nächsten, ist so ein Flow-Zustand unmöglich, denn du beginnst quasi immer wieder von vorne.

Priorisiere

Wenn du schon von vorn herein weißt, dass du heute Schwierigkeiten beim Konzentrieren haben wirst oder deine Konzentrationsspanne relativ kurz ist, solltest du deine Aufgaben priorisieren.

Die wichtigsten Aufgaben, die du auf jeden Fall schaffen willst, erledigst du direkt als allererstes. Also dann, wenn die Konzentration noch maximal ist.

Sollte am Ende die Konzentration nachlassen oder völlig verschwinden, ist das nicht so schlimm. Schließlich fehlen ja nur noch die weniger wichtigen Aufgaben.

Was tun bei Konzentrationsschwierigkeiten?- Wann zum Arzt

Auch wenn es eher selten ist, können Konzentrationsschwierigkeiten auch schwerwiegendere Ursache zu Grunde haben. Zum Beispiel eine Mangelernährung oder eine Leberinsuffizienz.

Du solltest einen Arzt aufsuchen, wenn die Konzentrationsprobleme…

  • unerklärlich für dich sind. Beispielsweise wenn die Konzentrationsschwierigkeiten bei Tätigkeiten auftreten, bei denen sie sonst nie aufgetreten sind.
  • besonders heftig sind. Es fällt dir schon schwer, dich wenige Minuten bei der Sache zu bleiben.
  • sich verschlechtern. Vor wenigen Wochen war seine Konzentrationsspanne noch merklich länger.
  • mehrere Tage am Stück auftreten, es also nicht nur an einem einzelnen schlechten Tag liegt.
  • auch bei Aktivitäten auftreten, die dir Spaß machen.

Konzentrationsschwierigkeiten bei Kindern

Kinder können möglicherweise nicht äußern, wenn sie Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren, dennoch sind diese Schwierigkeiten erkennbar.

Konzentrationsprobleme bei Kindern äußern sich durch

  • Leichte Ablenkbarkeit,
  • Vergesslichkeit,
  • Zerstreutheit und
  • Unaufmerksamkeit.

Die Konzentrationsfähigkeit ist bei Kindern und Erwachsenen von den gleichen Faktoren abhängig. Es helfen also auch die gleichen Methoden, um die Konzentration zu verbessern.
Es kann also helfen, einem Kind eine ruhige Lernumgebung zu schaffen, Pausen zu genehmigen und zur Bewegung zu animieren.

Was hilft dir, wenn du dich mal nicht konzentrieren kannst?
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