Das erste Semester hat noch nicht einmal angefangen und schon die erste Herausforderung: Deinen Stundenplan erstellen für die Uni! Schritt für Schritt erfährst du, wie du diese Herausforderung meistern kannst!
Anders als in der Schule bekommst du an der Uni nicht einfach einen festen Stundenplan vorgesetzt. Du darfst selber entscheiden, welche Kurse du wann belegst. Das bedeutet, du kannst deine eigenen Interessen mehr einfließen lassen, bedeutet aber auch, dass du dich um den organisatorischen Kram – also das Erstellen deines Stundenplans – selber kümmern musst. Und das kann – vor allem im ersten Semester – überfordern.
Welche Kurse muss ich belegen? Wie viele Veranstaltungen sollte ich pro Woche besuchen? Woher weiß ich, welche Fächer angeboten werden und welche für mich interessant sein könnten?
Viele Fragen, auf die es alle eine Antwort gibt!
In diesem Beitrag erfährst du, wie dir das Stundenplan erstellen für die Uni gelingt!
1. Das muss in jeden Stundenplan
Ganz zu Beginn, wenn du deinen Stundenplan für die Uni erstellen möchtest, solltest du dich darüber informieren, welche Pflichtveranstaltungen es in deinem Studium gibt, bzw. welche Leistungen du bis zum Studienabschluss erbracht haben musst.
Diese Informationen findest du in der Studienordnung oder in der Prüfungsordnung deiner Universität (einfach mal auf der Website nachschauen).
Dort interessieren dich folgende Informationen
- Welche Module muss ich belegen?
- Welchen Leistungsumfang muss ich erbringen (in Stunden)?
- Wie viele Punkte muss ich sammeln?
In der Regel gibt es für jeden Studiengang auch eine Studienverlaufsempfehlung. Also eine Vorgabe, wie deinem Studium im Optimalfall verlaufen sollte. Das musst du nicht eins zu eins so umsetzen, ist aber eine gute Orientierung bei der Fächerwahl.
Für Erstis sind außerdem die Einführungsveranstaltungen absolut empfehlenswert! Auch wenn es vielleicht keine Pflichtveranstaltungen sind, solltest du dort unbedingt hingehen, da du wichtige grundlegende Informationen bekommst!
Du bist Ersti? Dann solltest du unbedingt auch hier mal vorbeischauen:
- Studium Organisation: 10 Tipps, die ich gerne vorm Studium gekannt hätte
- Ersti-Guide: In der Vorlesung mitschreiben
- Die ultimative Checkliste zum Studienbeginn & gratis Download
- 5 gravierende Unterschiede zwischen Schule und Uni
2. Wie viele Stunden Uni pro Woche?
Das Was? ist also schonmal grob geklärt, bevor du dort detaillierter einsteigen kannst, stellt sich die Frage: Wann? bzw. Wie viel?
Auch hier gibt es Empfehlungen, in erster Linie ist es aber eine persönliche Entscheidung. Du musst für dich selber entschieden, wie viel Workload du dir pro Woche bzw. pro Semester zutraust. Hier spielen natürlich auch Freizeitgestaltung und evtl. Nebenjobs eine Rolle.
Es geht so ein bisschen darum, den sweet-spot zu finden. Zum einen nicht überfordern, aber eben auch nicht dahin schleichen, denn je weniger Kurse du pro Woche belegst, desto länger wird schließlich dein Studium dauern.
Gerade im ersten Semester aber lieber erstmal langsam angehen lassen, denn ein Fehler, den viele Erstis machen ist, sich zu viel vorzunehmen, da sie unterschätzen, wie viel Zeit sie pro belegtem Kurs aufbringen müssen. Es zählt nämlich nicht nur die Zeit, die du tatsächlich im Hörsaal oder Seminarraum verbringst, sondern zusätzlich
- Zeit zur Vor- und Nachbereitung
- Literaturrecherche
- Klausuren
- Hausarbeiten
- Referate
- …
Nimmst du dir zu viel vor, hast du am Ende des Semesters vielleicht Selbstzweifel, fühlst dich überfordert und brichst womöglich das Studium ab. Dabei liegt es nicht an deiner fehlenden Qualifikation, sondern einfach an deinem schlechten Zeitmanagement.
Die Zeit, die du tatsächlich in der Veranstaltung selbst verbringst, solltest du verdoppeln, um abzuschätzen, wie viel Zeit du insgesamt an Arbeitszeit einrechnen solltest.
Eine 1,5-stündige Vorlesung braucht also nochmal ca. 1,5 Stunden Arbeitszeit zum Lernen, Vor- und Nachbereiten. Insgesamt also 3 Stunden statt 1,5.
FAUSTREGEL: Eine Stunden an der Uni erfordert eine Stunde Arbeit zu Hause!
Aber keine Sorge: Das ist den Universitäten bewusst und diese Zeit ist bei der Planung des Studiengangs mit einberechnet worden.
Ein Vollzeitstudium bedeutet 40 Stunden Arbeitsaufwand pro Woche. Du solltest also pro Woche ca. 20 Semesterwochenstunden belegen, um dein Studium in Regelstudienzeit abschließen zu können. Schau hierbei aber unbedingt nochmal individuell bei deiner Uni nach!
Übrigens:
Eine Semesterwochenstunde (SWS) entspricht eine Veranstaltung. Hat eine Veranstaltung 2 SWS, bedeutet das, dass sie zweimal pro Woche stattfindet.
3. Was darf’s genau sein?
Etwas Interessantes
Jetzt gehts an den interessanten Teil: Die konkrete Fächerwahl.
- Welche Themen interessieren dich am meisten?
- Welches Wissen benötigst du in Hinblick auf deinen späteren Job?
- Wo würdest du gerne mal hineinschnuppern?
Grundsätzlich solltest du dir überlegen, ob du dich auf ein Fachbereich spezialisieren und dort ganz tief eintauchen möchtest, oder ob du lieber in verschiedene Themenbereiche grob einen Einblick bekommen möchtest?
Wenn du noch weniger konkrete Vorstellungen hast, wo es beruflich mal hingehen soll, ist die zweite Option wahrscheinlich die sinnvollere. Hast du hingegen schon ein konkretes Ziel, kannst du deine Fächer so auswählen, dass sie schnurstracks auf dieses Ziel ausgerichtet sind.
Etwas, das zeitlich passt
Wann welche Kurse angeboten werden, erfährst du im Vorlesungsverzeichnis.
An der Stelle suchst du dir nicht nur deine absoluten Favoriten raus, sondern am besten auch schon Alternativen, die du belegen kannst, falls dein Favorit schon belegt ist und du keinen Platz mehr bekommst.
Um die zeitlich passenden Fächer zu finden, erstellst du dir jetzt erstmal eine Art Probestundenplan, um dann genau zu wissen, was du wählen solltest.
- Kurse ohne Alternative
Vorlesung finden i.d.R. nur einmal zu einem konkreten Termin statt. Die sollten also als allererstes in deinen Stundenplan. Auch wichtig zu gucken, ob der Kurs nächstes Semester nochmal angeboten wird. - Kurse mit alternative
Einige Seminare oder Tutorien werden an verschiedenen Terminen angeboten. Schreib dir zunächst einmal alle auf. Markiere sie am besten in unterschiedlichen Farben, damit du nicht den Überblick verlierst. - Zeitpuffer einplanen
Denke unbedingt daran, darauf zu achten, wo die einzelnen Veranstaltungen stattfinden und dass du Zeit brauchst, um dort hinzukommen. 15 Minuten, um von einem Seminarraum nur eine Tür weiter in den nächsten zu gehen ist machbar, in 15 Minuten quer durch die Stadt auf den anderen Campus zu fahren unmöglich. - Erstmal für alles anmelden
Auch wenn sich bei deinem Probestundenplan jetzt noch einige Fächer überschneiden, solltest du dich ruhig erstmal für alles anmelden – schließlich ist nicht garantiert, dass du auch alle Kurse bekommst. - Freiraum füllen
Sobald du eine Rückmeldung erhältst, ob du einen Kurs bekommen hast oder nicht, solltest du das in deinem Stundenplan updaten. Eventuell entsteht dadurch freie Zeit, die du mit anderen Kursen füllen kannst.
… und wenn ich einen Kurs nicht bekomme?
Sollten sich Pflichtveranstaltungen überschneiden, kannst du erst einmal schauen, ob du eine davon im nächsten Semester belegen kannst. Wenn nicht, wende dich an eine*n Studienfachberater*in deiner Uni.
Sollten bereits alle Plätze belegt sein, du willst aber unbedingt trotzdem in den Kurs, kann es sich lohnen zu dem/ der Dozierenden Kontakt aufzunehmen, oder einfach zum ersten Termin zu erscheinen. Evtl. ist es möglich, als Nachrücker*in einen Platz zu ergattern.
4. Persönliche Eigenheiten
Wenn du schon die Freiheit hast, deinen Stundenplan selbst zusammenzustellen, kannst du auch ruhig deine persönlichen Eigenheiten mitbeachten.
Da wäre zum Beipsiel dein persönlicher Biorhythmus zu nennen: Wann bist du am produktivsten. Bist du ein*e Frühaufsteher*in und morgens so richtig produktiv, nutze das aus und versuche Kurse zu bekommen, die direkt um 8:00 anfangen.
Wachst du hingegen erst am nachmittag so richtig auf, sind die späteren Veranstaltungen wohl eher dein Fall.
5. Rechtzeitig anmelden
Auch der beste zusammengestellte Stundenplan ist nichts wert, wenn du vergisst, dich rechtzeitig anzumelden! Markiere dir die Anmeldefristen unbedingt in deinem Kalender und melde sich so früh an wie möglich
Zu jedem Fach, jedem Kurs, jeder Veranstaltung, die du besuchen möchtest, musst du dich anmelden.
Versäumst du eine Anmeldefrist, ist das leider dein Problem. Anders als in der Schule geht es im Studium viel darum, eigene Entscheidungen zu treffen, die Initiative zu ergreifen und eigenverantwortlich zu handeln.
Die Antwort darauf, wie die Ameldung genau funktioniert, findest du bei deiner Universität. Beispielsweise gibt es eine detaillierte Anleitung der FU-Berlin, was du wo wählen und angeben musst, dass wird es für deine Uni aber auch so geben!
6. Stundenplan erstellen
Hast du endgültig deine Rückmeldung darüber, bei welchen Kursen du einen Platz bekommen hast, gehts ans endgültige Stundenplan erstellen.
In deinen Stundenplan sollten folgende Informationen
- Name der Veranstaltung
- Campus, Gebäude, Raumnummer
- Uhrzeit inkl. Zeit für Vor-& Nachbereitung
- Rhythmus (einige Veranstaltungen finden evtl. nur alle zwei Wochen statt)
- Name der/ des Dozierenden
- Voraussetzungen, benötigte Materialien
Stundenplan Uni Vorlage pdf
Um dir das Stundenplan erstellen noch einfacher zu machen, kannst du dir hier deine Stundenplanvorlage für die Uni als pdf herunterladen.
ACHTUNG!
Steht hinter einer Veranstaltung, die um 9:00 beginnt die Abkürzung c.t., beginnt sie erst um 9:15. Die Abkürzung s.t. bedeutet, sie beginnt pünktlich um 9:00. Man spricht vom Akademischen Viertel.
Manchmal werden diese Abkürzungen im Vorlesungsverzeichnis allerdings auch wegggelassen, wenn es dafür eine einheitliche Regelung an der Universität gibt.
Häufig gestellte Fragen
Wann muss ich meinen Stundenplan für die Uni erstellen?
Du kannst deinen Stundenplan erstellen, sobald das Vorlesungsverzeichnis veröffentlicht ist. Am besten kümmerst du dich so früh wie möglich darum, damit du auf jeden Fall rechtzeitig bist. Einige Anmeldefristen liegen zum Teil sogar vor Studienbeginn. Für Erstsemester werden diese Fristen dann allerdings aufgeschoben, damit auch Nachrücker*innen eine Chance haben, sich für entsprechende Kurse einzutragen.
Wie mache ich einen Stundenplan für die Uni?
Um deinen Stundenplan für die Uni zu erstellen, solltest du vier Aspekte beachten. 1. Welche Kurse sind Pflicht? 2. Wie viel Zeit möchtest oder solltest du pro Woche mit Uni-Veranstaltungen verbringen? 3. Welche Veranstaltungen findest du am interessantesten bzw. bringen dir am meisten? 4. Erstelle deinen Stundenplan so, dass sich Kurse nicht überschneiden und du ausreichend Zeit für Raumwechsel zwischen den einzelnen Veranstaltungen hast.
Die besten Insider-Tipps für konkret deine Uni, bekommst du von Lehrenden, Fachschaftsvertreter*innen, Studienberater*innen oder Studierenden aus höheren Semestern.
Hat man in der Uni einen festen Stundenplan?
Ob du in der Uni einen festen Stundenplan hast, ist davon abhängig, welches Fach du studierst. Während es beispielsweise in Medizin kaum Wahlfreiheiten gibt und ein konkreter Stundenplan vorgegeben ist, gibt es in Geistes-, Kunst und Gesellschaftswissenschaften meist keinen festen Stundenplan.
Jetzt kannst du deinen Stundenplan für die Uni erstellen!
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