Du willst endlich das Nein sagen lernen? Hier erfährst du alles, was du dafür brauchst!
Warum fällt es eigentlich so schwer, nein zu sagen. N-E-I-N. Eigentlich ein super einfaches Wort, aber doch so schwer über die Lippen zu bekommen.
Nein sagen zu lernen ist essenziell, wenn du selbst über deine Zeit bestimmen möchtest. Ein einfaches Nein, verhindert, dass du Zeit mit Dingen verbringst, auf die du eigentlich gar keine Lust hast.
Stattdessen schaffst du Platz für die Dinge, die dir am Herzen liegen.
Nein sagen lernen ist der Schlüssel weniger Stress, mehr Selbstbestimmung und Zufriedenheit.
In diesem Beitrag dreht sich alles um das Nein sagen lernen.
N-E-I-N: Wie Nein sagen das Leben verändert
Ein Satz, den ich schon tausende Male gehört habe und auch selber schon des Öfteren gesagt habe, ist folgender:
Ich würde gerne mehr lesen, aber ich finde dafür keine Zeit.
Das Lesen kann hierbei auch durch alle anderen Aktivitäten ersetzt werden, die dir so einfallen.
Der Tag hat immer 24 Stunden. Bei allen. Trotzdem schaffen einige Leute alles, was sie gerne tun würden. Und andere nicht.
Den Unterschied macht das Nein.
Es lohnt sich, auch mal anderen eine Bitte abzuschlagen und nicht an jedem Event teilzunehmen, denn…
- Du gewinnst Zeit für die Dinge, die dir wirklich wichtig sind.
- Du setzt klare Prioritäten in deinem Leben.
- Du übernimmst Verantwortung für deine Entscheidungen.
- Du stärkst dein Selbstbewusstsein und deine Persönlichkeit.
- Dein Ja wird mehr wert und wird von anderen mehr geschätzt
Nein sagen lernen! Egoistisch?
Nicht zu allem ja zu sagen, ist nicht egoistisch. Auf gar keinen Fall. Es kommt einem allerdings manchmal so vor, deshalb ist ein Nein auch so viel schwerer als ein Ja.
Gerade Frauen fällt es häufig schwer, nicht allem zuzustimmen. Das liegt an der Geschlechterrolle, die weiblich gelesenen Menschen zugeordnet wird.
Mädchen sind liebreizend und wohlerzogen (zumindest laut der ihnen zugewiesenen Geschlechterrolle). Es gehört sich nicht, rebellisch zu sein und zu widersprechen beziehungsweise nein zu sagen.
Von Frauen und Mädchen wird häufig erwartet, bei allem hilfsbereit und lächelnd zur Seite zu stehen.
Die Message dieses Artikels soll nicht sein, dass du nie wieder das tun sollst, worum dich andere bitten, und nie wieder anderen helfen sollst.
Worum es geht, ist Folgendes: Selbstfürsorge ist wichtig und das geht nur, wenn du selbst entscheidest, welche Aktivitäten in deinem Alltag Platz finden und welche nicht.
Sieh jedes Nein als ein Ja zu dir selbst und zu deiner Unabhängigkeit.
Warum habe ich Angst, nein zu sagen?
Leider gibt es auch Menschen, die die Schwäche, nicht nein sagen zu können, gezielt ausnutzen. Daher ist es wichtig, zu erkennen, durch welche Methoden andere versuchen, dich zu einem Ja zu bringen.
Deshalb kannst du zu anderen nicht nein sagen:
- Schuldgefühle
- Druck
- Erpressung
- Schmeicheleien
- Mitleid
Das Problem dabei: Ein unehrliches Ja verursacht bei dir ein ungutes Gefühl und sogt dafür, dass du die Dinge, die dir wichtig sind, aus den Augen verlierst.
Warum können manche nicht Nein sagen? – Typen von Jasagern
Anstatt nein zu sagen, zählen viele zu den konstanten Jasagern. Egal wie Zeit aufwendig das Projekt, wie groß der Gefallen, um den dich jemand bittet, die Antwort lautet „Ja“.
Warum kannst du nicht nein sagen? Zu welchem Typ von Jasagern zählst du?
Everybody’s darling
Dein Problem ist es, dass du immer allen gefallen willst.
Das ist auf der einen Seite verständlich, denn jeder Mensch strebt nach Zugehörigkeit. Schließlich ist niemand gern ein Außenseiter.
So kommt es, dass du ständig jedem einen Gefallen tust.
Na klar helfe ich dir bei deinem Umzug. Ob ich einen Kuchen für deine Geburtstagsparty backen kann? Na logo.
Und so kommt eins zum anderen.
LÖSUNG:
Du solltest dir klarmachen, dass du nicht allen gefallen musst. Wieso auch? Wenn dich jemand nicht so akzeptieren kann, wie du bist, dann ist diese Person eine Freundschaft nicht wert.
Der Angsthase
Kann ich es mir wirklich leisten, nein zu sagen? Passiert dann nicht irgendetwas Schlimmes?
Einem Arbeitgeber sagt man nicht nein aus Angst den Job zu verlieren.
Einem Freund schlägst du keinen Gefallen aus aus Angst, die Freundschaft könnte darunter leiden.
Du möchtest andere nicht verletzen und machst daher lieber alles, worum dich andere bitte.
LÖSUNG:
Mach dir und anderen klar, wozu du bereit bist. Wenn du dich bei dem Café, in dem du arbeitest, nur für einen Minijob beworben hast, dann ist es auch dein gutes Recht, es dabei zu belassen.
Der Engel
Du bist einem Engel gleich, tust nur Gutes und möchtest vor allem immer allen helfen.
Wenn jemand deine Hilfe braucht, dann bist du zur Stelle. Ganz egal, ob es Herzschmerz oder Kuchenbacken ist.
LÖSUNG:
Lege dein Helfersyndrom ab. Die Menschen um dich herum kommen auch mal allein klar oder können auch wenn anderes um Hilfe fragen.
Der Ich-darf-bloß-nichts-verpassen
„The Fear of missing out“ ist heutzutage präsenter denn je. Warum folgen wir wohl allen möglichen Leuten auf Instagram, gucken die neusten Netflix-Erscheinungen und haben das Handy immer griffbereit?
Wir haben Angst, etwas zu verpassen.
Das Gefühl, wenn ein Insider-Witz erzählt wird und du die einzige Person bist, die nicht mitreden kann, fühlt sich einfach blöd an.
Daher sagst du zu jeder Party, zu jedem Treffen, zu allem, zu dem dich jemand einlädt, ja.
…könnte schließlich der beste Abend deines Lebens sein.
Das Problem hierbei ist, dass es vielzuviel wird. Denn es ist nicht jede Veranstaltung der beste Abend deines Lebens und nimmt dir manchmal einfach nur Zeit für Dinge, die du viel lieber getan hättest.
LÖSUNG:
Setze Prioritäten und überlege dir, was dir wirklich wichtig ist. Was magst du? Welche Dinge machen dir Spaß? Wenn die bevorstehende Tätigkeit nicht dazu gehört, dann sag nein.
Der Unersetzliche
Es geht einfach nicht, wenn du nicht dabei bist. Andere sind auf dich angewiesen. Du stürzt dich von einem Ehrenamt ins nächste, willst alle um dich herum und am besten auch die ganze Welt retten.
Der Satz, den du am häufigsten zu dir selber sagst, ist: Das kriege ich auch noch hin.
Vielleicht kriegst du‘s noch hin, aber nicht, ohne dass andere Bereiche deines Lebens darunter leiden.
LÖSUNG:
Auch hier heißt es, Prioritäten und Grenzen zu setzen. Mache nur die Dinge, die dir am wichtigsten sind, und lerne zu akzeptieren, dass du nicht alles tun kannst und andere auch mal ohne dich auskommen müssen.
Wie sagt man Nein, ohne den anderen zu verletzen? 8 Möglichkeiten
1. Aufschieben
Wenn dich das nächste Mal jemand um etwas bittet, gib nicht direkt eine Antwort. Sag, du weißt es noch nicht, wirst dich aber bis zum Zeitpunkt XY wieder melden. So hast du genug Zeit, darüber nachzudenken, ob du wirklich ja sagen willst.
- Was ist es genau, worum dich der andere bittet?
- Willst du das überhaupt tun?
- Hast du auch Kraft, Zeit und Energie dafür?
- Musst du dadurch an anderer Stelle kürzertreten? Überschneidet sich das Ganze mit einer anderen Sache, die dir wichtiger ist?
- Für wen tust du das? Liegt dir die Person, die dich bittet, am Herzen? Wie oft hast du in der Vergangenheit schon etwas für diese Person getan?
2. Kostenanalyse
Kostenanalysen sind nicht nur in der Wirtschaft wichtig, sondern auch, wenn es darum geht, das Nein sagen zu lernen. Also frage dich immer: Was kostet es dich, ja zu sagen? (Die Zeit dafür hast du dir durch den ersten Punkt freigeschaufelt). Es geht hierbei nicht nur um Geld. Unter Umständen schon, beispielsweise wenn dich jemand bittet mit dem Auto etwas abzuholen etc., aber vor allem geht es um folgende Kosten:
- Du hast weniger Zeit.
- Dein Stress wird mehr.
- Du überlastest dich selbst.
- Du ärgerst dich im Nachhinein, nachgegeben und nicht einfach nein gesagt zu haben.
- Du hast das Gefühl, ausgenutzt zu werden.
Wichtig ist immer, dass du deine Selbstfürsorge nicht aus den Augen verlierst. Erste Priorität ist, dass es dir dabei gut geht und du dich wohlfühlst.
3. Richtig nein sagen
Ein Nein ist nicht unbedingt gleich ein Nein. Es kommt sehr darauf an, wie du es präsentierst und deinem Gegenüber vermittelst.
Im Prinzip kannst du beim Nein sagen folgende Methoden anwenden:
- Begründen
- Verständnis zeigen
- Bedanken
- Teil-Nein
In der Umsetzung sieht das dann folgendermaßen aus:
Biete eine Alternative an
„Ich kann leider keinen Kuchen mehr backen, könnte aber zum Bäcker gehen und von dort etwas mitbringen. Wie klingt das für dich?“
So merkt dein Gegenüber, dass du dich bemühst, und im besten Fall musst du die Bitte gar nicht ausschlagen, sondern kannst sie einfach nach deinen Vorstellungen umgestalten.
Prinzipielles Nein
„Nein tut mir leid, sowas mache ich aus Prinzip nicht.“
Durch ein prinzipielles Nein weiß die andere Person genau, woran sie bei dir ist.
Der Vorteil: Niemand wird diese Absage persönlich nehmen, denn du machst es ja aus Prinzip nicht und nicht, weil dir die Person nicht wichtig ist oder Ähnliches. Außerdem wird dich diese Person in Zukunft vermutlich nicht noch einmal darum bitten, da sie bereits mit einem Nein rechnet.
Erwecke Empathie
„Ich würde dir gerne dabei helfen, deinen Geburtstag zu planen, aber ich habe momentan leider zu viel um die Ohren.“
Du erweckst Sympathie beim anderen, sodass dir niemand böse sein kann. Du würdest schließlich helfen, wenn du die Kapazitäten dafür hättest.
Hierbei kann es auch nicht schaden, ein bisschen zu dramatisieren. Aber: Lass es nicht wie eine Ausrede aussehen.
Schlage eine bessere Idee vor
„Nett, dass du an mich denkst, aber ich glaube ich bin nicht die Richtige für diese Aufgabe. Jemand anderes wäre da bestimmt geeigneter.“
Du vermittelst dem Anderen den Eindruck, ihn oder sie zu schätzen und nur das Beste für ihn zu wollen, und nimmst dich somit geschickt aus der Situation heraus.
4. Sei ehrlich
Ganz egal, wie du letztendlich dein Nein formulierst, sei ehrlich! Wenn du dir irgendein Lügengerüst zusammenspinnst und das irgendwann auffliegt, machst du alles nur viel schlimmer.
Ehrlichkeit hat beim nein sagen lernen höchste Priorität!
5. Erlaube dir das nein sagen
Ganz wichtig ist, dass du mit dir selber im Reinen bist. Dein eigenes Urteil sollte dir am meisten wert sein. Daher erlaube dir, auch mal nein zu sagen.
Wenn es dir hilft, sprich es einmal laut aus, somit verleihst du dem Satz eine größere Wirkung.
Und vor allem: Habe dabei keine Schuldgefühle. Ein Nein ist nichts, für das du dich schuldig fühlen müsstest.
6. Halte es aus
Wenn du bisher eher zu den Jasagern gehört hast, dann fühlt sich ein Nein zunächst einmal unangenehm an, daher halte es aus, denn nur so kannst du das Neinsagen lernen.
Und das Gute ist: Auch nein sagen ist eine Gewohnheitssache und wird dir daher mit der Zeit immer leichter fallen.
7. Genießen
Sobald du Prioritäten gesetzt hast und nur noch bei den Dingen einwilligst, auf die du wirklich Lust hast, wirst du eine Menge an Zeit gewinnen. Genieß diese Zeit und mach etwas Schönes!
8. Reflexion
Nein sagen lernen geht nicht von einem Tag auf den anderen. Wichtig ist, dass du nach jedem Ja reflektierst.
- Warum hast du ja gesagt?
- Was war der ausschlaggebende Punkt? Dein Wille? Oder Mitleid?
Und ab sofort gilt: Wenn du nein meinst, dann sag auch nein!
Zusagen zurücknehmen
Zum nein sagen lernen gehört auch, zu lernen, Zusagen wieder zurückzunehmen.
Denn auch wenn es manchmal unmöglich erscheint: Wenn du doch einmal vorschnell in irgendetwas eingewilligt hast, das du eigentlich gar nicht willst, gibt es immer noch die Möglichkeit, eine Zusage zurückzunehmen.
Versuche das allerdings zu vermeiden, denn wenn du mehrmals kurzfristig absagst, leidet darunter das Vertrauen der anderen Person in dich.
Das solltest du beachten, wenn du eine Zusage zurücknehmen willst:
- Sei ehrlich und versuche bloß nicht, dich durch eine Notlüge herauszureden.
- Begründe deine Entscheidung. Erkläre deinem Gegenüber, wie und warum es zu deinem Meinungsumschwung gekommen ist. Je ehrlicher, desto eher wird die andere Person deine Entscheidung nachvollziehen können.
Wie gehst du mit einem Nein um?
Wenn du die Möglichkeit haben möchtest, nein zu sagen, dann solltest du auch mal darüber nachdenken, wie du damit umgehst, wenn jemand anderes zu dir nein sagt.
Willst du den anderen dann womöglich umstimmen?
Bist du von einer Ablehnung verletzt?
Wirst du vielleicht sogar wütend?
Jetzt weißt du alles, was du brauchst, um das Nein sagen zu lernen!
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