Lies das, wenn du deine Lernmotivation steigern willst!

Das wichtigste zur Lernmotivation.

An den Schreibtisch setzten, konzentrieren und Lernen ist für viele Schüler*innen und Studierende gar nicht so einfach.
Es fehlt oftmals einfach die Motivation, die Themen sind langweilig, die bevorstehende Arbeit wirkt erdrückend. 

Dieser Beitrag erklärt dir die wichtigsten Zusammenhänge zwischen Lernmotivation und Lernerfolg. Außerdem bekommst du 10 einfache& effektive Tipps, wie du deine Lernmotivation effektiv steigern kannst!

In diesem Beitrag erfährst du alles, was du zum Thema Lernmotivation wissen musst, um erfolgreich lernen zu können!

Lernmotivation Definition

Der deutsche Motivationsforscher Heinz Heckhausen bezeichnet Lernmotivation als

„die momentane Bereitschaft eines Individuums, seine sensorischen, kognitiven und motivationalen Fähigkeiten auf die Erreichung eines Lernziels zu richten und zu koordinieren“

Diese „Bereitschaft (…) seine (…) Fähigkeiten auf die Erreichung eines Lernziels zu richten“ ist ein essenzieller Aspekt des Lernerfolgs.

Mit der richtigen Motivation

  • Fällt das Lernen leichter
  • Bringt Lernen mehr Spaß und
  • Ist sehr viel effektiver.

Letztendlich entscheidet also deine Lernmotivation, wie viel Zeit du zum Lernen aufbringen musst und welche Themen du tatsächlich nachhaltig lernst.

Hierbei können zwei Formen der Lernmotivation unterschieden werden: intrinsische und extrinsische Motivation. Beide Formen bieten gute Möglichkeiten, dein Lernen zu verbessern.

Extrinsische Motivation

Extrinsische [von latein. extrinsecus = von außen] Motivationsfaktoren sind äußere Anreize, die dich anspornen, zu lernen. Dazu zählen beispielsweise:

  • Belohnungen (z.B. eine gute Note, Gehalt, ein Zeugnisgeschenk von Oma)
  • Anerkennung (z.B. in Form von lobenden Worten von Lehrer*innen oder Eltern)
  • Angst vor Konsequenzen (z.B. eine schlechte Note, Ärger zu bekommen oder die Angst, andere zu enttäuschen)

Mehr zum Thema extrinsische Motivation: Wie dich extrinsische Motivation dazu bringt, Dinge zu erledigen, auf die du keine Lust hast

Intrinsische Motivation

Intrinsische Motivation bildet das Gegenteil zur extrinsischen Motivation. Hierbei kommt die Motivation von dir selbst aus und es benötigt keine äußeren Einflussfaktoren, um deine Leistungsbereitschaft zu steigern.

Intrinsische Motivation entsteht beispielsweise durch

  • Spaß am Lernen bzw. an der Arbeit
  • Persönliches Interesse an einem Thema
  • Erwünschte Herausforderungen: Ist die Aufgabe fordernd, aber dennoch realistisch, spornt die Aussicht auf ein Erfolgserlebnis an
  • Sinnhaftigkeit: Du siehst einen Sinn hinter dem, was du tust

Mehr zum Thema intrinsische Motivation: Intrinsische Motivation: Beispiele & warum du nie auf deine Mutter hören solltest!

Intrinsische Motivation vs. Extrinsische Motivation

Intrinsische MotivationExtrinsische Motivation
hohe LernbereitschaftNiedrigere Leistungsbereitschaft
Zufriedenheit, denn die eigene Arbeit wird als sinnvoll und gewinnbringend angesehenKann langfristig zu Unzufriedenheit führen, da keine Leidenschaft für die Arbeit existiert
Auch stressige Phasen können überstanden werden, denn die innere Motivation macht stressresistentDie Motivation ist nicht nachhaltig, sondern nimmt mit der Zeit ab

Die Stärken und Schwächen intrinsischer und extrinsischer Motivation lassen sich an einem Beispiel verdeutlichen:

In der Schule eine Fremdsprache zu lernen, ist für viele Schüler*innen eine Qual. Denn hier motivieren vor allem äußere Faktoren: Der Druck eine gute Note schreiben zu müssen, die Eltern zufriedenzustellen oder keinen Ärger vom Lehrer zu bekommen. 
Die eigene Muttersprache lernen die meisten Kinder aber mit großer Freude und auch Erwachsene, die beispielsweise im Ausland wohnen möchten, lernen Fremdsprachen freiwillig. Hier dominiert vor allem die intrinsische Motivation: Das Interesse an der Sprache, der Wunsch, sein Umfeld zu verstehen und mitreden zu können.

Die intrinsische Motivation ist also langfristig gesehen der stärkere Motivator, aber auch schwieriger zu erzeugen. Optimal ist immer eine Kombination aus beiden Motivationsformen.

10 Tipps zum Lernmotivation steigern

Um deine Lernmotivation und somit auch deinen Lernerfolg zu steigern, kannst du sowohl intrinsische als auch extrinsische Faktoren in deinen Arbeitsprozess integrieren. 

Intrinsische Motivation steigern: 

  1. Gestalte dein Lernen spaßiger. Bilde eine Lerngruppe, fordere deine Freund*innen zu einem Lern-Wettlauf heraus oder probier es mal mit Gamification.
  2. Mach mal was Neues! Manchmal reicht es schon aus, mal die Lernmethoden zu wechseln, um frischen Wind in das Lernen zu bringen. Neues ist aufregend und spannender als die ewig immer gleichen Routinen.
  3. Fühl dich wohl, indem du dein Lernumfeld so gestaltest, dass du gerne Zeit dort verbringst. Dazu gehört auch potenzielle Ablenkungen zu vermeiden, die die vorhalten, was du alternativ machen könntest.
  4. Unterteile deinen Lernstoff in kleine Teilaufgaben. Dadurch wird die bevorstehende Aufgabe überschaubarer und aus Überforderung wird eine motivierende Herausforderung.
  5. Eat the frog first – Erledige den unangenehmsten Teil zuerst. Hast du das erstmal geschafft, wirkt der Rest wie eine Leichtigkeit und erledigt sich wie von selbst. 
  6. Konzentriere dich auf die spaßigen Teile der Aufgabe, anstatt nur das langweilige oder anstrengende in einer Aufgabe zu sehen.

Extrinsische Motivation steigern: 

  1. Belohne dich (z.B. mit einem entspannten Filmabend oder deinem Lieblingsessen)
  2. Habe ein klares Ziel vor Augen, indem du dir immer wieder die Frage stellst: Wofür mache ich das Ganze?
  3. Erzähle allen von deinem Vorhaben. Dadurch erzeigst du einen sozialen Druck, der die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass du deine Aufgaben auch tatsächlich erledigst.
  4. Mache dir die Konsequenzen klar, die auf dich warten könnten, wenn du deine Aufgaben nicht erledigst.

Theorie der Leistungsmotivation – Risiko-Wahl-Modell

Der Psychologe John W. Atkinson beschäftigte sich in seiner Forschung mit der Leistungsmotivation und stellte die Frage in den Vordergrund: Welche Aufgabe wählt eine Person, wenn ihr Aufgaben unterschiedlicher Schwierigkeit zur Auswahl stehen?

Daraus entstand das sogenannte Risiko-Wahl-Modell, was Aufschluss darüber bringt, was Menschen zur Leistungsbereitschaft motiviert

Laut Atkinson ist jede Entscheidung bzw. jegliche Leistungsmotivation das Ergebnis eines inneren Konflikts. Der Konflikt besteht zwischen Annäherung und Vermeidung bzw. der Hoffnung auf Erfolg und der Angst zu versagen

Dazu kommen zwei weitere Komponenten:

  1. Die Erwartung, inwiefern man die Aufgabe bewältigen oder versagen wird. Diese Einschätzung beruht unter anderem auf früher erlebten Erfahrungen.
  2. Der Anreiz. Je schwieriger eine Aufgabe, desto größer ist die Freude über einen Erfolg

Je nachdem, ob die Hoffnung auf Erfolg oder die Angst zu versagen überwiegt, werden erfolgsmotivierte und misserfolgsmotivierte Personen unterschieden. Während erstere mit Optimismus in eine Leistungsaufgabe gehen und Aussagen bringen wie „es wird schon klappen“, werden misserfolgsmotivierte Personen von Befürchtungen und Selbstzweifeln getrieben.

Jede Motivation entsteht dabei aus einer Mischung beider Motivationsmotive, jedoch besteht bei jeder Leistungssituation eine in der Persönlichkeit verankerte, individuelle Tendenz zum Erfolgs- oder Misserfolgsmotiv.

Häufig gestellte Fragen zur Lernmotivation 

Wie kann man Lernmotivation fördern?

Um Lernmotivation zu fördern, kannst du innere und äußere Anreize schaffen, indem du beispielsweise den Lernprozess selbst spaßiger gestaltest oder dich für getane Arbeit belohnst.

Welche Formen der Lernmotivation gibt es?

Es werden zwei Formen der Lernmotivation unterschieden: intrinsische und extrinsische Motivation. Während es bei der intrinsischen Motivation durch Spaß am Lernen, Interesse oder Neugierde entsteht, motivieren bei der extrinsischen Motivation äußere Faktoren wie gute Noten oder Anerkennung. 

Was trägt zur Lernmotivation bei?

Lau dem Risiko-Wahl-Modell nach Atkinson tragen sowohl die Hoffnung auf Erfolg, als auch die Angst zu Versagen zur Lernmotivation bei. Eine Tendenz zum einen oder anderen Motivationsmotiv ist individuell in der Persönlichkeit verankert.

Was tun, wenn man keine Motivation zum Lernen hat?

Um Motivation zum Lernen zu finden, kann es helfen, Lerninhalte spielerisch zu gestalten, um somit Spaß am Lernprozess zu entwickeln. Auch kleine Belohnungen, wie beispielsweise das Lieblingsessen nach einer geschafften Lernsession, können die Lernmotivation steigern.

Jetzt kannst du loslegen und deine Lernmotivation steigern!

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