Cornell Methode: So machst du dir erfolgreich Notizen

Kennst du diese Videos im Internet, in denen irgendjemand in einer Vorlesung sitzt und seinen Campingkocher aufbaut und sich etwas zu essen macht? 

Nein? Dann bewege ich mich wohl in einer ganz anderen Ecke des Internets als du…

Naja, worauf ich hinaus will… dass man so nicht viel aus einer Vorlesung mitnimmt, ist kein Wunder.

Andererseits gibt es auch die Übereifrigen, die akribisch mitschreiben und sich wirklich anstrengen, jedes Wort zu verstehen, aber es klappt trotzdem nicht…

Der beste Weg liegt wohl irgendwo zwischen Campingkocher und Schreibkrampf.

Warum du dir in Vorlesungen Notizen machen solltest

Der erste große Fehler ist es, gar keine Mitschriften zu machen. 

Einfach nur zuzuhören und darauf zu vertrauen, dass dein Gehirn den Rest schon irgendwie regelt?

Das wird nichts.

Studien haben bewiesen, dass beim handschriftlichen Notieren viel mehr im Gedächtnis hängen bleibt als beim bloßen Zuhören, da du die Informationen nicht nur aufnimmst, sondern auch wiedergibst und visualisierst.

Dein eigenes Denken ist stärker gefordert.

Ein weiterer großer Vorteil ist:

Wenn du es schon während der Vorlesung schaffst, gute Mitschriften zu erstellen, hast du bereits eine gute Grundlage, mit der du dich auf deine Klausuren vorbereiten kannst.

Du sparst Zeit, weil du das nicht mehr zu Hause machen musst.

Das Problem ist nur, dass viele ihre Notizen falsch anfertigen und sie dadurch nicht sehr effektiv sind. Du vielleicht auch?

Die größten Fehler beim Mitschreiben

  • Du schreibst zu unleserlich und weißt im Nachhinein selber nicht mehr, was deine Aufzeichnungen bedeuten.
  • Die Themen sind unstrukturiert. Dein Zettel ist ein einziges Durcheinander.
  • Es ist viel zu viel. Du versuchst, so viel wie möglich aufzuschreiben. Dadurch hinkst du zeitlich andauernd hinterher und kannst nicht mehr richtig zuhören.

Zum Glück gibt es für jedes Problem auch eine Lösung.

In dem Fall heißt sie nach Dr. Walter Pauk von der Cornell Universität: Die Cornell Methode.

Die Cornell Methode – So funktioniert’s!

Vor der Vorlesung:

  1. Du ziehst einen waagerechten Strich etwa 5 Zentimeter vom unteren Papierrand. Einen zweiten Strich etwa 6 cm vom linken Rand entfernt.
  2. Oben auf dem Blatt notierst du den Namen des Kurses, das Thema und das Datum.

Während der Vorlesung:

In Teil A machst du dir Notizen zu dem was gesagt wird oder auf den Präsentationsfolien zu sehen ist.

Dabei gilt:

KISS – keep it simple, stupid. Das bedeutet: Stichpunkte, Paraphrasieren, Abkürzungen. Du kannst auch kleine Zeichnungen oder Ähnliches anfertigen.

Aspekte, die besonders betont, oder wiederholt werden sind höchstwahrscheinlich wichtig. Also auf jeden Fall aufschreiben! 

Du brauchst nicht jedes einzelne Beispiel deines Dozenten mit aufnehmen.

Der Grundgedanke ist das, worauf es für dich ankommt.

Wenn ein neues Thema beginnt, ziehe einen Strich, lasse etwas Abstand, oder fange eine neue Seite an. Hauptsache die Themen sind deutlich voneinander getrennt.

Wenn Fragen aufkommen, schreibe diese auf, um sie im Nachhinein klären zu können.

Nach der Vorlesung:

  1. Jetzt widmest du dich noch einmal deinen Notizen. Nimm Ausbesserungen vor. Schreibe Unleserliches leserlich auf, Schreibe Abkürzungen aus, oder fertige eine Legende an, damit du nicht vergisst, was sie bedeuten sollen. Radiere unnötige Informationen aus. Markiere Schlüsselbegriffe.
  2. Weiter geht es mit Teil B. Hier notierst du die wichtigsten Schlagworte und Fragen zum Thema. Überlege auch, was potentielle Klausurfragen zu dem Thema sein könnten
  3. Fasse das gesamte Thema in 2-3 Sätzen in Teil C zusammen.
Cornell Methode - Übersicht

Die Cornell Methode beim Lernen und Wiederholen

Leider reicht es nicht, einfach nur gewissenhaft mitzuschreiben. Das Lernen wird dir dadurch zwar enorm erleichtert, ganz abnehmen kann es dir allerdings niemand.

  1. Gehe deine Notizen in Teil A erneut durch.
  2. Decke Teil A ab und versuche die Schlüsselbegriffe in Teil B zu erklären und die Fragen zu beantworten. Wenn du das kannst, hast du das Thema richtig verstanden.

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