Alles, was du zum Thema Praktikum im Medizinstudium wissen musst!
Im Medizinstudium muss man nicht nur ein, sondern gleich mehrere Praktika absolvieren. Dabei ist es wichtig, dass du vorher weißt, wann, wo und wie lange diese absolviert werden müssen, damit du dir diese dann auch anrechnen lassen kannst.
Wie viele Praktika sind es? Wie lange muss ein Praktikum sein? Und kann ich mich für das Praktikum auch bezahlen lassen?
Hier erfährst du alles, was du fürs Praktikum im Medizinstudium wissen musst!
Wie viele Praktika muss man im Medizinstudium machen?
In jedem Abschnitt des Medizinstudiums stehen neue Praktika an, die absolviert werden müssen.
Es beginnt in der Vorklinik mit dem Pflegepraktikum. Im klinischen Abschnitt stehen dann die Famulaturen, also Praktika bei einem Arzt oder einer Ärztin an. Zum Ende des Studiums – kurz vor dem praktischen Jahr – rotierst du dann durch die sogenannten Blockpraktika, in denen du im besten Fall dein theoretisches, im Laufe des Studiums erworbenes Fachwissen anwenden kannst.
Wie nennt man das Praktikum im Medizinstudium?
Im Medizinstudium gibt es verschiedene Praktikumsformate: Das Pflegepraktikum, Famulaturen und die sogenannten Blockpraktika.
Wann macht man ein Praktikum im Medizinstudium?
Man beginnt erstmal mit dem Pflegepraktikum. Das kann bereits vor dem Studium (aber nicht während der Schulzeit!), oder in der vorlesungsfreien Zeit bis zum vierten Semester absolviert werden.
Ab dem vierten Semester kann man dann mit den Famulaturen beginnen. Auch die müssen in den Semesterferien absolviert werden. Möchtest du Famulaturen außerhalb der Semesterferien machen, musst du dafür ein Freisemester beantragen.
Die Blockpraktika finden während des zehnten Semesters statt.
Wie lange muss man ein Praktikum fürs Medizinstudium absolvieren?
Die Dauer des Praktikums im Medizinstudium ist in der Approbationsordnung auf den Tag genau vorgegeben.
Insgesamt müssen 90 Tage in der Pflege gearbeitet werden. Das muss nicht alles am Stück und auf einer Station passieren. Allerdings muss jeder Abschnitt mindestens 30 Tage lang sein und darf nicht unterbrochen werden. Du kannst dein Pflegepraktikum also maximal auf 3 verschiedenen Stationen absolvieren.
Bei den Famulaturen musst du insgesamt auf 120 Tage kommen. Davon müssen mindestens
- 30 Tage in der hausärztlichen Versorgung
- 30 Tage stationär und
- 30 Tage in der ambulanten Versorgung stattfinden.
Ein einzelner Abschnitt darf dabei nicht kürzer als 14 Tage sein.
Für die genauen Vorschriften schau aber am besten selber nochmal in der aktuellen Approbationsordnung nach. Die findest du auch auf der Website des Gesundheitsamtes deines jeweiligen Bundeslandes.
Kann ein Praktikum bezahlt werden?
Leider ist in der Approbationsordnung nicht festgeschrieben, dass die Pflichtpraktika während des Medizinstudiums bezahlt werden müssen. Allerdings ist es auch nicht verboten. Du kannst also bei der jeweiligen Klinik oder Praxis ruhig einmal nachfragen, ob du eine Bezahlung für dein Praktikum erhalten kannst. Mach dir allerdings keine großen Hoffnungen – die Chancen stehen eher schlecht.
Für Famulaturen in Praxen kannst du einen Antrag auf einen Famulatur-Zuschuss bei der Kassenärztlichen Vereinigung des Bundeslandes, in dem du die Famulatur absolvierst, stellen.
Das hätte ich gerne für meine erste Famulatur Bewerbung gewusst!
Pflegepraktikum Medizinstudium
Das erste Praktikum, das dir im Medizinstudium begegnen wird, ist wie gesagt das Pflegepraktikum.
Daher hier einmal die wichtigsten Fakten auf einen Blick!
Pflegepraktikum Medizin – Bewerbung
Die Bewerbung für ein Pflegepraktikum läuft recht formlos ab. Suche dir eine Klinik mit ausreichender Bettenanzahl aus, und frag einfach mal an, ob ein Pflegepraktikum in deinem gewünschten Zeitraum möglich ist.
Vermutlich wirst du aufgefordert, noch ein Bewerbungsschreiben und Lebenslauf, ggf. auch eine Studienbescheinigung nachzureichen. Vielleicht hast du aber auch Glück und kannst dir das Bewerbung-Schreiben sparen.
Pflegepraktikum – Aufgaben
Etwas ernüchternd, wenn man davon träumt Ärzt*in zu werden, aber wie der Name es schon verrät. Beim Pflegepraktikum arbeitest du in der Pflege.
Deine Aufgaben sind also pflegerische Tätigkeiten, wie:
- Hygienische Maßnahmen wie Desinfektion von Flächen und Untersuchungsmaterialien
- Unterstützung bei der Körperpflege (Waschen, Zähneputzen, etc.)
- mobilisieren
- Essen verteilen und/oder beim Essen selbst helfen
- Urinflaschen und Steckbecken auswechseln
- beim Toilettengang begleiten
- …
Dazu kommen einfache medizinische Tätigkeiten wie:
- Temperatur,
- Puls,
- Gewicht und Körpergröße messen
Zudem dürfen Pflegepraktikant*innen – abhängig vom jeweiligen Ärzt*innen Team – auch
- Ärzt*innen bei der Visite begleiten
- bei Teambesprechungen dabei sein
- Patient*innen zu Untersuchungen begleiten
- bei Verbandswechseln assistieren
- Bei Untersuchungen zuschauen
In Deutschland sind deine Tätigkeiten beim Pflegepraktikum stark reglementiert. Das Krankenhaus wird dich im Vorhinein darüber informieren, welche Aufgaben in deinen Arbeitsbereich fallen und was du nicht tun darfst.
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Pflegepraktikum – Arbeitszeiten
Das Pflegepraktikum soll in Vollzeit absolviert werden. Die konkreten Arbeitszeiten selbst hängen von deiner Stationsleitung ab. Oftmals werden Praktikant*innen auch mal früher nach Hause geschickt, wenn es nichts mehr zu tun gibt.
Bei einigen Kliniken musst du als Praktikant*in auch Wochenend- und Nachtdienste übernehmen.
Pflegepraktikum Medizinstudium anrechnen lassen
Um dir nach absolviertem Pflegepraktikum das Ganze auch anrechnen lassen zu können, musst du dir am letzten Praktikumstag, dein Praktikum von der Stationsleitung unterschreiben lassen. Hierfür gibt es einen Vordruck.
Hast du alle 90 Tage Pflegepraktikum absolviert, schickst du die ausgefüllte und unterschreiben Bescheinigung dem jeweiligen Landesprüfungsamt.
Werden dort alle Praktikumstage anerkannt, schickst du die Bestätigung an deine Universität.
Jetzt bist du bestens informiert über das Praktikum im Medizinstudium!
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