5 extrem effektive Tipps, um dein Pflegepraktikum Medizin 10x besser zu machen!

Du stehst vor deinem Pflegepraktikum Medizin? Dann solltest du dir diese 5 Tipps unbedingt genauer anschauen!

Das Pflegepraktikum im Medizinstudium ist – laut Approbationsordnung – für alle Medizinstudierenden Pflicht.

Egal, ob du den Beginn kaum erwarten kannst oder dir wirklich schöneres vorstellen könntest, als deine Semesterferien dafür zu opfern, anderen Menschen bei der Körperpflege behilflich zu sein.

Fest steht: Es gibt einige Dinge, die du über das Pflegepraktikum wissen solltest – bevor du es beginnst!

Hier findest du Antworten zu den häufigsten Fragen rund ums Pflegepraktikum im Medizinstudium: Wie lange muss das Praktikum dein? Welche Aufgaben habe ich? Kann ich das Praktikum auch im Ausland absolvieren? Und welche Bedingungen muss ich erfüllen, damit mir das Praktikum auch anerkannt wird?

In diesem Beitrag geht es um das Pflegepraktikum im Medizinstudium!

Die wichtigsten Informationen zum Pflegepraktikum

Dieser Beitrag bietet dir die wichtigsten Informationen, die du zum Pflegepraktikum wissen solltest – und nach denen ich damals viel zu lange suchen musste.

Nutze ihn aber dennoch nicht als einzige Quelle, sondern informiere dich auch auf der Seite des Landesprüfungsamtes deines Bundeslandes.

Wie lange muss das Pflegepraktikum fürs Medizinstudium sein?

Das Pflegepraktikum im Medizinstudium muss insgesamt 3 Monate lang absolviert werden. Die drei Monate müssen nicht am Stück absolviert werden.

Du kannst dein Pflegepraktikum in maximal 3 Abschnitte teilen. Dabei muss jeder der Abschnitte mindestens 30 Tage (am Stück) lang sein.

Kann man das Pflegepraktikum vor dem Medizinstudium machen?

Du musst mit dem Pflegepraktikum nicht auf deine ersten Semesterferien warten. Du kannst es auch bereits in der Zeit zwischen Abitur und Studienbeginn absolvieren.

Wichtig ist, dass du keine Schüler*in mehr bist! Wenn du dein Abiturzeugnis noch nicht in der Hand hältst, bist du offiziell noch Schüler*in, auch wenn du bereits alle Prüfungen geschrieben hast. Wenn du jetzt bereits ein Krankenpflegepraktikum absolvierst, gilt das als Schulpraktikum und wird dir als Studienleistung nicht angerechnet.

Pflegepraktikum Medizin im Ausland

Wenn du gerne reist und dich für das Gesundheitssystem in anderen Ländern interessiert, ist ein Pflegepraktikum im Ausland wahrscheinlich genau das richtige für dich.

Hier musst du bei der Krankenhausauswahl allerdings ein wenig genauer anschauen. Nicht überall auf der Welt gehört ein Krankenpflegepraktikum regulär zur ärztlichen Ausbildung dazu. Das bedeutet: Mit dem Begriff Pflegepraktikum kann nicht jede ausländische Klinik etwas anfangen. Am besten schaust du also selber drauf, ob das jeweilige Krankenhaus, in dem du arbeiten möchtest, die nötigen Voraussetzungen erfüllst.

Um auf Nummer sicherzugehen, kannst du auch bereits bevor du das Praktikum antrittst, bei deinem zuständigen Landesprüfungsamt anfragen, ob dir ein Pflegepraktikum dort anerkannt würde.

Was darf man bei einem Pflegepraktikum für Aufgaben übernehmen?

Die Aufgaben, die du während deines Praktikums erledigen wirst, sind hauptsächlich Tätigkeiten in der Grundpflege:

  • Hygienische Maßnahmen wie Desinfektion von Flächen und Untersuchungsmaterialien
  • Unterstützung bei der Körperpflege
  • mobilisieren
  • Essen verteilen und/oder beim Essen selbst helfen
  • Urinflaschen und Steckbecken auswechseln
  • Waschen
  • beim Toilettengang begleiten

Dazu kommen medizinische Tätigkeiten wie:

  • Temperatur messen
  • Puls messen
  • Gewicht und Körpergröße messen

Was du darüber hinaus machen darfst, ist abhängig von deinem Team und deinem eigenen Interesse. Pflegepraktikant*innen dürfen in der Regel auch

  • Ärzt*innen bei der Visite begleiten
  • bei Teambesprechungen dabei sein
  • Patient*innen zu Untersuchungen begleiten
  • bei Verbandswechseln assistieren
  • Bei Untersuchungen zuschauen

In Deutschland ist es sehr stark reglementiert, was du als Praktikant*in tun bzw. nicht tun darfst. In anderen Ländern sehen die Regelungen diesbezüglich anders aus. Beispielsweise sind Pflegepraktika in Afrika recht beliebt, da dort oft auch ärztliche Tätigkeiten übernommen werden dürfen.

Das Krankenhaus wird dich im Vorhinein darüber informieren, welche Aufgaben in deinen Arbeitsbereich fallen und was du nicht tun darfst. (Aus Erfahrung ist das Pflegepersonal selbst nicht so streng mit diesen Regelungen und lässt dich auch mal Aufgaben übernehmen, die dir offiziell nicht erlaubt wurden.)
Solltest du nicht ausdrücklich Dos and Don’ts erklärt bekommen, frag einfach nochmal nach!

Pflegepraktikum Medizin anrechnen

Wenn du das Pflegepraktikum absolviert hast, bleibt noch der Schritt, dir das auch als Studienleistung anrechnen zu lassen.

Die Anrechnung läuft über das Landesprüfungsamt, dort sendest du also deine Praktikumsbescheinigung hin.

Dein Landesprüfungsamt ist letztendlich dafür verantwortlich, dass dir deine Praktika angerechnet werden. Solltest du also irgendwelche Zweifel haben, ob dein Praktikumsplatz alle notwendigen Voraussetzungen erfüllt, wende dich an das Landesprüfungsamt deines Bundeslandes!

Hier findest du in der Regel auch noch mal detailliert aufgelistet, welche Rahmenbedingungen bei deinem Praktikum gegeben sein müssen.
Hier findest du die Seite des Landesamts Berlin: mit allen wichtigen Infos und Formularen zum Krankenpflegepraktikum.

Wird man für das Pflegepraktikum bezahlt?

Grundsätzlich darfst du dich für das Pflegepraktikum bezahlen lassen. Allerdings ist den Krankenhäusern bekannt, dass das Pflegepraktikum für alle Medizinstudierenden Pflicht ist.

Daher ist es sehr schwer (wenn nicht sogar unmöglich), eine Klinik zu finden, die einen tatsächlich bezahlt. Denn die Wissen, dass du es auch unbezahlt absolvieren musst.

Aber ein Versuch ist es wert, also frag einfach nach – mach dir aber lieber nicht zu große Hoffnungen!

5 extrem effektive Tipps, um dein Pflegepraktikum 10x besser zu machen

1. Sei neugierig!

Neugierig sein, motiviert und macht Spaß. Während des Pflegepraktikums stehst du noch ganz am Anfang deines Studiums. Das heißt, es gibt eine Menge zu lernen und zu sehen, was du noch nicht kennst.

Nutze das aus! Noch bist du „nur“ Praktikant*in und niemand nimmt es dir übel, wenn du etwas nicht weißt.

Das bedeutet für dich: Stell Fragen! Das Wissen der Pflegekräfte wird häufig unterschätzt und die meisten Pfleger*innen freuen sich, wenn du Interesse zeigst und nachfragst. Vielleicht gibt es sogar eine nette Stationsärztin oder einen netten Stationsarzt, den du fragen kannst?

2. Tu was gegen die Langeweile!

Als Pflegepraktikant*in kann es schnell passieren, dass du lediglich deine Zeit absitzt oder zum tausendsten Mal die gleiche Fläche desinfizierst.

Das ist extrem langweilig, macht keinen Spaß und sorgt dafür, dass sich die Tage unendlich in die Länge ziehen.

Es ist nicht ganz zu vermeiden, dass es auch mal Phasen gibt, in denen du weniger zu tun hast. Ist leider so. Ist mit einem netten Team aber auch eine entspannte Abwechslung.

Du hast aber definitiv einen Einfluss darauf, ob du gar nichts oder so viel wie möglich zu tun hast.

Sobald du die Abläufe auf der Station einigermaßen kennst, frag aktiv nach, ob du eine bestimmte Aufgabe übernehmen kannst. Müssen noch bei irgendwem Vitalzeichen gemessen werden? Fehlt noch bei einem Patienten ein Gewicht? Am besten fragst du direkt bei der Übergabe, ob es Aufgaben gibt, die du übernehmen kannst.
Dann wissen die anderen Bescheid, dass du ihnen gerne ein wenig Arbeit abnimmst, und du kannst dir auch eine Art Routine zulegen.

3. Nutze deine Chancen!

Wie schon gesagt, gibt es während eines Pflegepraktikums viel Neues zu entdecken. Häufig erfordert das aber ein wenig Eigeninitiative. Es wird vermutlich kein Arzt auf dich zukommen und fragen, ob du mit in den OP oder bei der Visite mitlaufen möchtest.

Daher gilt auch hier: Trau dich und frag nach! Versuche so viel zu sehen, wie du kannst. Wer weiß, wann du das nächste Mal die Möglichkeit haben wirst, genau diese Diagnostik oder Operation mit anzuschauen.

4. Sei dir nicht zu schade!

Oberflächen desinfizieren, Urinflaschen auswechseln und Fremden beim auf die Toilette gehen behilflich sein, sind möglicherweise nicht deine Lieblingsbeschäftigungen, aber sie gehören nun mal zu einer guten Pflege dazu.

Es ist normal und vollkommen in Ordnung, am Anfang ein wenig Berührungsängste zu haben. Das haben wohl alle ein wenig und du darfst auch mal etwas eklig finden.

Du solltest nur nicht mit der Einstellung in dein Pflegepraktikum gehen, so wenig pflegerische Tätigkeiten wie möglich machen zu müssen, denn

  1. Um die Pflege kommst du nicht herum.
  2. Das Arbeitsklima zwischen dir und den PflegerInnen wird unangenehm werden, wenn du dir für alles zu schade bist.

5. Iss genug!

Diejenigen, die diesen Tipp nicht vorher hören, müssen ihn aus eigener Erfahrung selber lernen. Und das ist definitiv die unangenehmere Variante.

Genug zu essen mag banal klingen, ist aber wichtiger, als du jetzt annehmen magst. Morgens vorm Frühdienst um 6:00 noch zu frühstücken, ist für viele ein Ding der Unmöglichkeit, doch gerade an stressigen Tagen, an denen du viel von A nach B laufen musst, ist der Blutzucker ganz schön schnell im Keller.

Wenn du dann mit einer blutigen Wunde oder sogar einer OP konfrontiert wirst, ist es kein Wunder, dass dir da der Schweiß auf die Stirn tritt und dir schwarz vor Augen wird.
Ein guter, konstanter Blutzucker kann da häufig ganz einfach und effektiv entgegenwirken.

Jetzt kennst du die wichtigsten Informationen zum Pflegepraktikum im Medizinstudium!

Hast du schon mal ein Pflegepraktikum gemacht? Fallen dir weitere Tipps ein?
Kennst du jemanden, der sein Pflegepraktikum noch vor sich hat? Dann teile diesen Beitrag gerne. 🙂

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