Das musst du unbedingt vor deinem Pflegepraktikum wissen!

Das musst du wissen, wenn du ins Pflegepraktikum starten willst. 

Pflegepraktikum

Du befindest doch vor oder am Anfang deines Medizinstudiums und musst noch das Pflegepraktikum absolvieren? Hier findest du die wichtigsten Vorgaben, die du beachten musst: Wann und wo du ein Pflegepraktikum absolvieren kannst, Tipps für deine Bewerbung, welche Aufgaben du erledigen wirst und was du beachten musst, damit es am Ende nicht an der Bescheinigung scheitert. 

In diesem Beitrag erfährst du alles rund ums Pflegepraktikum!

Was ist das Pflegepraktikum?

Das Pflegepraktikum ist das erste Pflichtpraktikum, das dir im Medizinstudium begegnen wird.

Bevor du die Arbeit von Ärzt*innen kennenlernst, muss du zunächst drei Monate als Praktikant*in in der Pflege arbeiten.

Vorgaben aus der Approbationsordnung

Es gibt ein paar Rahmenbedingungen, die erfüllt werden müssen, damit dir dein Pflegepraktikum anerkannt wird. Diese Vorgaben sind in der Approbationsordnung festgelegt.

Was zählt alles als Pflegepraktikum?

Als Pflegepraktikum zählen nur Praktika, die in der Pflege in einem Krankenhaus absolviert wurden. Praktika im Operationssaal oder einer Praxis werden demnach bspw. nicht anerkannt.

Krankenhaus bedeutet laut Approbationsordnung:

  • Das Haus dient der Krankenbehandlung oder Geburtshilfe und
  • bietet die Möglichkeit der Unterbringung von Kranken.
  • Es steht unter ärztliche Leitung und
  • verfügt über ausreichend diagnostische und therapeutische Maßnahmen.
  • Die Behandlung erfolgt nach wissenschaftlich anerkannten Methoden.

Klingt komplizierter als es ist: Wenn Krankenhaus dransteht, ist es in der Regel auch ein Krankenhaus. Wenn du dir nicht ganz sicher bist, ob die von dir gewählte Einrichtung die nötigen Kriterien erfüllt, dann frag am besten im Vorhinein einmal beim zuständigen Landesprüfungsamt nach.

Wann muss ich das Pflegepraktikum absolvieren?

Das Pflegepraktikum muss spätestens bis zum Physikum bzw. vor Eintritt in den klinischen Studienabschnitt (5. Semester) absolviert worden sein.

Pflichtpraktika dürfen prinzipiell nur in der vorlesungsfreien Zeit absolviert werden.

Wenn du willst, kannst du das Pflegepraktikum auch schon vorm Medizinstudium erledigen. Dann musst du deine Semesterferien nicht opfern und kannst schonmal schauen, ob die Arbeit im Krankenhaus generell etwas für dich ist.

Wichtig ist aber, dass es kein Schüler*innenpraktikum sein darf! Du darfst das Praktikum also erst dann antreten, wenn du dein Abschlusszeugnis in den Händen hältst und offiziell kein*e Schüler*in mehr bist.

Wie lange muss mein Praktikum dauern?

  • Das Pflegepraktikum muss insgesamt 90 Kalendertage dauern.
  • Du darfst das Praktikum in maximal 3 Abschnitte unterteilen.
  • Ein einzelner Abschnitt darf nicht kürzer als zwei Wochen/ 14 Kalendertage sein.

Wie viele Stunden muss man arbeiten beim Pflegepraktikum?

Während des Pflegepraktikums muss in Vollzeit gearbeitet werden, also 40 Stunden/ Woche.

Allerdings nehmen die meisten Krankenhäuser und Stationen das nicht so ernst. Wenn du Glück hast, wirst du auch mal etwas früher nach Hause geschickt.

Auf welchen Stationen kann man das Pflegepraktikum machen?

Das Pflegepraktikum kannst du auf fast jeder Station machen.

Ausgeschlossen sind:

  • Notaufnahme
  • Anästhesie
  • Dialysestation
  • Wachstation

Wird das Pflegepraktikum bezahlt?

Schlechte Nachrichten: Das Pflegepraktikum wird in der Regel nicht bezahlt. Allerdings ist es nicht verboten, dich für deine Arbeit bezahlen zu lassen. Es schadet also nicht, einmal nachzufragen, ob du deine Arbeit bezahlt bekommen kannst. Mach dir aber lieber keine zu großen Hoffnungen.

Pflegepraktikum Bewerbung

Damit es mit deinem Praktikum losgehen kann, fehlt nur noch die Bewerbung.

Hier findest du wichtige Tipps& Formulierungsvorschläge für deine Bewerbung fürs Pflegepraktikum.

Bewerbung Praktikumsplatz Krankenhaus: Mit dieser Vorlage nehmen sie dich garantiert!

Pflegepraktikum Bescheinigung

Das Wichtigste ist, dass du dir am Ende eine Bescheinigung über dein Praktikum ausstellen lässt. Ohne Bescheinigung wird dir das Pflegepraktikum nicht anerkannt.

Was du dabei unbedingt beachten solltest: Du musst 90 Kalendertage, nicht 90 Arbeitstage nachweisen. Das heißt Wochenenden bzw. freie Tage werden mitgezählt. Die Unterschrift auf deiner Bescheinigung darf nicht vor dem letzten Tag, den du dir anerkennen lassen möchtest, gesetzt werden.

Wenn dein Praktikum also mit einem arbeitsfreien Sonntag endet, darfst du dir die Bescheinigung nicht bereits am Freitag unterschreiben lassen!

Hier kannst du eine Bescheinigung von Thieme herunterladen.

Pflegepraktikum Aufgaben

Während des Pflegepraktikums stehen pflegerische Tätigkeiten im Vordergrund:

  • Hygienemaßnahmen wie Desinfektion von Flächen und Untersuchungsmaterialien
  • Patient*innen bei der Körperpflege unterstützen,
  • beim Gang zur Toilette begleiten,
  • mobilisieren und
  • beim Essen helfen
  • Essen austeilen
  • Urinflaschen und Bettpfannen wechseln
  • Temperatur und Blutdruck messen
  • Körpergröße bestimmen

Je nach Team und eigenen Interessen kannst du eventuell auch mal die Ärzt*innen bei der Visite begleiten oder im OP zuschauen.

Dos and Don’ts im Pflegepraktikum

Dos

  • Arbeit einfordern</strong><br />Im Pflegepraktikum kann es schnell mal langweilig werden. Um das so gut es geht zu verhindern, musst du dich aktiv darum kümmern, dass du etwas zu tun bekommst. Gehe auf Pflegende zu und frag nach, was es zu tun gibt und wo du behilflich sein kannst.
  • Nachfragen
    Wenn du etwas nicht verstehst, dann frag nach! Die meisten Pflegenden freuen sich über interessierte Student*innen und bringen dir gerne etwas bei.
  • Selbstständig sein
    Um nicht immer wieder nachfragen zu müssen, was es zu tun gibt, frag nach, ob es Aufgaben gibt, die du regelmäßig übernahmen kannst. Beispielsweise jeden Morgen Temperatur und Blutdruck messen. Dann hast du etwas, dass du selbstständig erledigen kannst und bist nicht immer auf andere angewiesen.

Dont’s

  • Überheblich sein
    Medizinstudierende ist unterm Pflegepersonal nicht unbedingt beliebt. Denn viele Student*innen benehmen sich leider sehr überheblich und halten sich für etwas Besseres. Dafür gibt es absolut keinen Grund und trägt auch absolut nicht zu einem angenehmen Arbeitsklima bei.
  • Eigens können überschätzen
    Wenn du eine Aufgabe übernehmen sollst, mit der du dich nicht wohl fühlst, ist es dein gutes Recht „nein“ zu sagen oder nochmal nachzufragen, ob es dir jemand erklären kann. Das ist viel besser, als dein eigenes Können zu überschätzen und Aufgaben zu übernehmen, die dich eigentlich überfordern.
  • Tätigkeiten außerhalb deines Zuständigkeitsbereichs übernehmen
    Was du tun darfst, ist klar definiert und leider nicht viel. Im besten Fall wird dir zu Beginn deines Praktikums erklärt, was du machen darfst und was eben auch nicht. Wenn das nicht geschieht, fordere das unbedingt ein! Blutabnahmen, Medikamente verteilen oder Infusionen auf- und abhängen gehört bspw. nicht zu deinen Aufgaben.

Pflegepraktikum im Ausland

Pflegepraktika dürfen auch im Ausland absolviert werden! Sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU

Die Organisation und Anerkennung kann dabei etwas komplizierter sein, da du teilweise jede einzelne Tätigkeit für die Anerkennung auflisten musst. Dafür darfst du im Ausland manchmal Aufgaben übernehmen, die dir in Deutschland verboten sind.

Genauere Informationen zur Anerkennung deines Praktikums findest du beim jeweiligen Landesprüfungsamt. Auch hier lohnt es sich, im Vorhinein nachzufragen, ob dir dein geplantes Praktikum anerkennt werden wird.

Jetzt kann dein Pflegepraktikum losgehen!

Das wird dich auch interessieren: 


Beitrag veröffentlicht

in

, ,

von

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Neue Beiträge