Du möchtest mit der Pomodoro-Technik lernen? Hier erfährst du alles, was du dafür wissen musst.
Zeitmanagement beim Lernen ist ein großes Thema. Wie viel sollte ich pro Tag lernen? Wie lange am Stück kann ich produktiv lernen? Wie oft sollte ich eine Lernpause einlegen?
Für all diese Fragen beim Lernen bietet die Pomodoro-Technik eine Antwort. Sie hilft dir, deine Lerneinheiten zu strukturieren, um effektiv und konzentriert lernen zu können!
In diesem Artikel erfährst du, wie du die Pomodoro-Technik beim Lernen anwenden kannst und warum sie so hilfreich ist!
Was ist Pomodoro lernen?
Pomodoro Lernen ist eine Zeitmanagement-Methode, um beim Lernen deine Zeit effektiv zu nutzen und während des Lernens konzentriert und somit produktiv zu bleiben.
Der Name ‚Pomodoro-Technik‘ kommt dabei aus dem italienischen. Pomodoro bedeutet Tomate.
Den Namen erhielt diese Methode, da sie ihren Ursprung in einem roten Plastikküchenwecker in Form einer roten Tomate fand. Mit diesem Küchenwecker wurden die einzelnen Intervalle getimet.
Und zwar nicht von irgendwem, sondern von dem Italiener Francesco Cririllo, der damit einen Weg erfand, effektiv zu lernen und zu arbeiten.
Die Pomodoro-Technik (oder Pomodoro lernen) ist eine Form des Intervall-Lernens.
Du teilst deine gesamten zu erledigenden Aufgabe auf 25-minütige Zeitintervalle ein. Auf ein 25-Lernintervall folgt immer ein kurzes, 5-minütiges Pausenintervall.
Hast du 4 Lernintervalle (ein „pomodori“) abgeschlossen, folgt eine etwas längere Pause.
Mit der Pomodoro-Technik lernen in 5 Schritten
Lernen mit der Pomodoro-Technik
- Aufgaben aufschreiben
Als Erstes einmal Aufschreiben, was es alles zu tun gibt. Sei mit deiner To-do-Liste möglichst präzise. Also nicht einfach ‚Lernen‘ aufschreiben, sondern genau notieren, welche Themen und Unterthemen zu bearbeiten sind. Und was heißt bearbeiten? Müssen die Vorlesungsfolien angeschaut werden, ein Kapitel gelesen oder Karteikarten gelernt werden?
Je genauer, desto besser.
Am besten priorisierst du die Aufgaben jetzt noch. Das wichtigste, was du auf jeden Fall heute schaffen musst, kommt ganz nach oben. - Timer einrichten
Um loszulegen, stellst du dir jetzt einen Timer auf 25 Minuten. Und los gehts! 25 Minuten effektiv arbeiten. Das bedeutet, du guckst nicht zwischendurch aufs Handy oder lässt dich durch sonst irgendetwas aus der Konzentration bringen.
- Fortschritt markieren
Sobald der Wecker klingelt, unterbrichst du dein Lernen. Um nach der Pause noch zu wissen, wo du aufgehört hast, dokumentierst du deinen Lernfortschritt. Am einfachsten ist es, wenn du einfach ein X auf deiner To-do-Liste setzte.
- Pause machen
Jetzt stellst du dir deinen Timer auf 5 Minuten und genießt deine 5-minütige, wohl verdiente Pause.
- Wiederholen
Den ganzen Prozess wiederholst du jetzt so lange, bis du 4 Lernintervalle (ein ‚Pomodori‘) geschafft hast. Danach gönnst du dir 15-20 Minuten Pause.
Pomodoro-Technik Pausen
Der Wert, den die Pausen beim Lernen mit der Pomodoro-Technik haben, ist nicht zu unterschätzen. Sie sind der wichtigste Aspekt. Nur durch die Pausen funktioniert das Intervall-Lernen überhaupt.
Die wichtigste Regel ist also, dass du die Pausen einhältst. Du kannst dich wahrscheinlich nach 25 Minuten noch gut konzentrieren. Daher scheint es erstmal unproduktiv, jetzt schon eine Pause zu machen.
Aber glaub mir. Ich habe es oft erprobt und die frühen Pausen zahlen sich nach hinten raus aus.
Neben der Regel, dass du überhaupt Pausen zu machst, ist es auch wichtig, was du in den Pausen machst. Du solltest deine Lernpausen so gestalten, dass dein Gehirn richtig abschalten kann.
Diese Aktivitäten eignen sich für deine Lernpause:
- ausreichend trinken
- einen kleinen Snack essen
- ein kurzer Spaziergang
- vor die Tür gehen, um frische Luft zu schnappen
- Durchlüften
- Meditieren
- Dehnen
- …
Das solltest du in deinen Pausen auf keinen Fall tun:
- weiter lernen
- über den Lernstoff nachdenken
- dich mit anderen komplizierten Themen beschäftigen
- E-Mails beantworten
- …
Pomodoro Timer
Um mit der Pomodoro-Technik lernen zu können, brauchst du nur eins: Einen Pomodoro Timer.
Am einfachsten benutzt du hierfür einfach einen Intervall-Timer auf deinem Handy oder Computer.
Eine tolle Pomodoro-App ist Flow – Fokus und Pomodoro Timer. Im Prinzip kannst du aber auch deinen „ganz normalen“ Timer verwenden. Vielleicht hast du auch schon einen Intervall-Timer für Workouts installiert. Der lässt sich auch super zu einem Pomodoro Timer umfunktionieren.
Möchtest du es lieber klassisch, kannst du dafür natürlich auch einen Küchentimer in Tomatenform verwenden.
Ist die Pomodoro-Technik gut? – Pomodoro-Technik Kritik
3 Vorteile der Pomodoro-Technik
1. Planung
Die Pomodoro-Technik setzt eine genaue Planung Voraus. Um deine Lernintervalle füllen zu können, musst du im Voraus festgelegt haben, was es zu tun gibt.
Diese Planung bringt Klarheit in deinen Lernprozess. Du weißt immer genau, was zu tun ist. Du verschwendest keine wertvolle Lernzeit auf das hin und her überlegen, was als Nächstes ansteht. Durch die Priorisierung stellst du außerdem sicher, dass du alles Wichtigste erledigt bekommst.
2. Dokumentation
Durch die „X“-Markierungen, dokumentierst du deinen Lernfortschritt. Du kannst also immer genau sehen, was du schon geschafft hast.
Jedes „X“ ist ein kleines Erfolgserlebnis und hilft dir, motiviert zu bleiben.
Tipp:
Deine Markierungen können dir auch dabei helfen, in Zukunft besser einzuschätzen, wie viel Zeit du für eine bestimmte Aufgabe tatsächlich benötigst. Dadurch wird deine Planung mit der Zeit immer besser.
3. Fokus
Der größte Vorteil beim Pomodoro Lernen ist, dass du deine Lernzeit auch wirklich effektiv nutzen kannst.
Die meisten Studierenden verschwenden viel zu viel Zeit, indem sie meinen, sie würden lernen. In Wirklichkeit sitzen sie aber einfach nur vor ihren Büchern. Lernen ist aber was anderes. Um wirklich produktiv lernen zu können, musst du konzentriert und fokussiert bei der Sache sein. Und das funktioniert nun mal am besten mit regelmäßigen Pausen.
Pomodoro-Technik Nachteile
1. Arbeitsaufwand richtig schätzen
Die Schwierigkeit beim Lernen mit der Pomodoro-Technik liegt darin, einzuschätzen, wie viel man in einem Intervall schaffen kann. Sich zu viel vorzunehmen, führt das zur Frustration. Bei zu wenig Aufgaben kann die Zeit nicht richtig ausgenutzt werden – und das ist dann wieder nicht so produktiv, wie man das gerne hätte.
Aber keine Sorge: Das ist aber etwas, was man lernen kann. Zu Anfang solltest du deine Lernintervalle noch etwas flexibler gestalten. Plane so, dass es nicht schlimm ist, wenn du nicht alles schaffst. Schreibe dir außerdem auf einen weiteren Zettel, was du machst, wenn du schon alle deine Aufgaben erledigt hast.
2. Unterbrechung des Flows
Wenn du in einem Workflow bist, solltest du das ausnutzen. Denn du bist nie so produktiv, wie im Flow.
Ein Weckergeräusch kann dich da leider ganz schön schnell herausreißen.
Und: Für manche Aufgaben benötigt man auch einfach etwas Zeit, um sich erstmal einzuarbeiten. 25 Minuten reichen da manchmal einfach nicht aus.
Aber auch dieses Problem kannst du einfach umgehen. Setzte dir individuelle Intervallgrößen. Probiere einfach mal aus, welche Zeiten für dich am besten passen. Meine Empfehlung: Erhöhe deine Lernintervalle auf 45 Minuten. Das ist gerade so die Grenze, bei der man sich noch durchgehend gut konzentrieren und trotzdem relativ viel am Stück schaffen kann.
Pomodoro-Technik Buch
Wenn du mehr über die Pomodoro-Technik erfahren möchtest, ist das Buch von Francesco Cririllo etwas für dich.
Der Erfinder der Pomodoro-Technik selbst schreibt über sein „life changig Time-Management System“
Hier kannst du es direkt anschauen und bestellen.
Jetzt weißt du alles, was du brauchst, um mit der Pomodoro-Technik lernen zu können.
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