13 Dinge die du dich fragen solltest, wenn du gleichzeitig studieren und arbeiten möchtest!

Studieren und arbeiten – geht das Überhaupt gleichzeitig? Ja! Hier erfährst du alles, was du dafür wissen musst.

neben dem studium arbeiten

 Mit Beginn des Studiums stellt sich für viele eine entscheidende Frage: Wie regele ich das mit den Finanzen? Wer keine finanzielle Unterstützung hat oder in einer teuren Stadt wohnt, oder einfach gerne etwas mehr Geld zur Verfügung hätte, spielt früher oder später mit dem Gedanken, studieren und arbeiten parallel zu machen.

Aber was ist da die beste Möglichkeit? Vollzeit studieren und Teilzeit arbeiten? Vollzeit arbeiten und studieren? Darf man als Student*in überhaupt Vollzeit arbeiten?

In diesem Beitrag bekommst du verschiedene Modelle vorgestellt, wie studieren und arbeiten gleichzeitig geht und was du dabei auf keinen Fall unbeachtet lassen darfst. Du kannst dann entscheiden, was für dich am besten passt!

Wann Studieren und arbeiten gleichzeitig Sinn ergibt, was du dabei beachten musst, und wie du beides unter einen Hit bekommst, erfährst du hier!

In diesem Beitrag dreht sich alles darum, wie du studieren und arbeiten gleichzeitig geht – ganz nach dem Motto: the best of both worlds.

Wie wär’s mit nem Nebenjob?

Nebenjob ist nicht gleich Nebenjob. Je nachdem, welche Form des Nebenjobs du dir suchst, gehen damit unterschiedliche Rahmenbedingungen und Anforderungen an dich einher.

Minijob

Ein Minijob gilt als geringfügige Beschäftigung, Hierbei verdienst du maximal 520 im Monat. Dieses Geld musst du nicht versteuern, du zahlst keine Sozialabgaben und kannst in der Familienversicherung bleiben.

ABER ACHTUNG: Urlaubs-und Weihnachtsgeld zählen zu den 520€ dazu. Solltest du also solche Boni von deiner Arbeitgeber*in erhalten, solltest du darauf achten, in einem Monat weniger zu arbeiten, um im Schnitt die 520€ monatlich nicht zu übersteigen.

Um 520€ im Monat verdienen, müsstest du bei einem Stundenlohn von 12€ ca. 10h pro Woche arbeiten.

Werkstudierenden-Job

Als Werkstudent*in arbeitest du in einem Bereich, der fachlich etwas mit deinem Studium zu tun hat. Beispielsweise an einem Institut deiner Universität.
Gegenüber einem Minijob hat ein Werkstudierendenjob den Vorteil, dass der Stundenlohn in der Regel etwas besser ist.

Hier ist die Arbeitszeit der limitierende Faktor. Als Werkstudierende*r darfst du nicht mehr als 20h pro Woche arbeiten. Das gilt allerdings nur für die Vorlesungszeit. In den Semesterferien darfst du die 20h überschreiten. Hier solltest du allerdings darauf achten, dass du die 20h nicht mehr als in 26 Wochen (aufs Jahr betrachtet) überschreitest.

Selbstständig/ Freiberuflich

Möchtest du flexibel und nach deinen eigenen Regeln arbeiten, kannst du dich auch bereits während deines Studiums selbstständig machen. Beispielsweise als Freelancer*in oder Texter*in.

Informiere dich hierbei aber unbedingt beim Finanzamt, ob du für dein Vorhaben einen Gewerbeschein benötigst.

Praktikum

Auch ein Praktikum kann eine Möglichkeit bieten, neben dem Studium Geld zu verdienen. Hierbei gibt es einen Unterscheid zwischen Pflichtpraktika und einem freiwilligen Praktikum.

Nur bei einem freiwilligen Praktikum hast du einen Anspruch auf Mindestlohn. Pflichtpraktika, wie beispielsweise das Pflegepraktikum im Medizinstudium, müssen nicht vergütet werden und bleiben daher oft unbezahlt. Es kann aber nicht, bei Arbeitgeber*innen mal nachzufragen, ob es die Möglichkeit einer Bezahlung gibt.

Weitere Arbeitsmodelle, neben dem Studium zu jobben, findest du bei der Bundesagentur für Arbeit

Arbeiten neben dem Studium: 5 große Vorteile

Ein Job parallel zum Studium ist eine gute Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln. Du hast noch keinen Abschluss, dementsprechend sind die Erwartungen an sich noch etwas geringer und du kannst dir mehr Fehler erlauben und dich ausprobieren.

Hast du einen Werkstudierenden Job, sammelst du sogar fachliche Erfahrungen. Das macht sich auch gut im Lebenslauf für zukünftige Arbeitgeber*innen.

  1. Schonmal den Fuß in der Tür

Wenn du dir einen Studierendenjob in einem Unternehmen suchst, indem du später vielleicht einmal arbeiten möchtest, ist das eine gute Möglichkeit, schonmal einen Fuß in die Tür zu bekommen.
Wenn das Unternehmen deine Arbeit gut findet, steigert das deine Wahrscheinlichkeit, nach deinem Studium einen festen Job in dem Unternehmen zu bekommen.

  1. Du verdienst Geld

Klar, ein Job kann auch Spaß machen, aber tun wir mal nicht so, als wäre der Uni-Alltag an sich nicht prinzipiell schon voll genug. Ein Job bringt aber eben Geld und das ist für viele notwendig

  1. Du weißt wie’s läuft

Schon frühzeitig ein wenig Arbeitsluft zu schnappen kann nicht schaden. Es erleichtert dir später den Berufseinstieg, weil du mit den generellen Prinzipien der Arbeitswelt bereits vertraut bist.

  1. Stärken und Schwächen kennenlernen

Arbeitgeber*innen fragen in Bewerbungsgesprächen gerne nach Stärken und Schwächen. Und vielen fällt die Antwort darauf gar nicht so leicht. Und mit „Ich bin zu perfektionistisch“ kann wirklich niemand mehr glänzen. Ein Job parallel zum Studium kann helfen, deine Selbstkenntnis zu verbessern und zu erkenne, wo deine persönlichen Stärken und Schwächen liegen, wie du einen Arbeitsprozess bereichern kannst.

Oder lieber Vollzeit Arbeiten und studieren?

Der Job muss nicht unbedingt die Nebenbeschäftigung sein. Es ist auch möglich, Vollzeit zu arbeiten und das Studium als die Nebentätigkeit zu verfolgen.

Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Abendstudium

Bei einem Abendstudium finden die Vorlesungen und Kurse abends oder z.T. auch am Wochenende vor Ort an der Uni statt. Das hat den Vorteil, dass du Kontakt zu anderen Kommiliton*innen hast, und somit nicht auf das Student*innenleben verzichten musst.

Fernstudium

Wer im Rahmen eines Fernstudiums studiert, lernt ortsunabhängig. Die Veranstaltungen finden online statt und es wird viel eigenständig erarbeitet.

Blended Learning

Hiebei handelt es sich um eine Mischung aus Abend- und Fernstudium. Eine gute Möglichkeit für diejenigen, die gerne eigenständig und flexibel arbeiten, aber trotzdem nicht vollständig auf den Kontakt zu Mitstudierenden verzichten möchten.

Teilzeitstudium

Bei einem Teilzeitstudium absolvierst du dein Studium ganz normal an der Uni, wie auch bei einem Vollzeitstudium – nur eben Halbtags. Dadurch brauchst du für dein Studium dann doppelt so lange. Ein Bachelor dauert dann eben nicht 3, sondern 6 Jahre. Die Vorlesungen finden aber trotzdem auch vormittags statt, was evtl. schwierig mit deinen Arbeitszeiten zu vereinbaren ist.

Und wie bekomme ich das alles unter einen Hut?

Studieren und arbeiten bietet zwar viele Vorteile, aber auch ganz klar Nachteile mit sich. Parallel zum Studium noch zu arbeiten bedeutet: weniger Freizeit und mehr Stress.

1. Du verzichtest und gewinnst

Wichtig ist, dass du deine Arbeitszeit nicht als Verzicht auf Spaß oder verlorene Zeit ansiehst. Das geht natürlich am besten dann, wenn du einen Job hast, der dir Spaß macht, bei dem du etwas lernst oder der dich für deine zukünftige Karriere weiterbringt.

Wenn du arbeiten willst, wirst du auf mache Freizeitaktivitäten verzichten müssen, diesen Zahn muss ich dir jetzt leider ziehen.  Dafür gewinnst du aber eben auch Erfahrungen und Expertise, die sich im besten Fall in Zukunft auszahlen wird.

2. Mach dir einen Plan

Gerade, wenn die Zeit knapp ist, ist es wichtig, einen Plan zu haben.

  • Wann arbeitest du?
  • Wann studierst du?
  • Wann hast du Freizeit?

Plane konkrete Zeitblöcke für deine einzelnen Lebensbereiche ein, um beim Studieren vollständig Student*in und bei deinem Job voll und ganz präsent zu sein.

Hierfür kannst du beispielsweise meine Lernplan-Vorlage benutzen. Ja, streng genommen steht Lernplan drüber, klappt aber auch für die Alltagsplanung sehr gut!

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3. Brauchst du das Geld wirklich?

Irgendwie hat man manchmal das Gefühl, man müsste mehr Geld haben. Denn grundsätzlich klingt mehr Geld zu haben verlockender, als weniger Geld zu haben. Spoiler: Ist es nicht!
Vielleicht möchtest du auch einfach nicht immer noch von dem Geld deiner Eltern abhängig sein.

Wenn du deinen Job brauchst, um dein Studium finanzieren zu können: Go for it! In der Regel (natürlich abhängig von Studium und Universität), ist es möglich, dein Studium auf eigene Faust zu finanzieren.

Vielleicht gibt es aber auch noch andere, weniger stressige Möglichkeiten, um über die Runden zu kommen. Kannst du beispielsweise irgendwo deine Ausgaben verringern und so etwas Geld sparen, oder hast du dich schon mal informiert, ob es Stipendien oder Förderungen gibt, auf die du dich bewerben kannst?

Häufig gestellte Fragen

Wie finde ich einen Job?

Es gibt viele Möglichkeiten, einen Job als Student*in zu finden, frag einfach mal bei deiner WG nach, informiere dich bei Kommiliton*innen oder Freund*innen. Im Optimalfall empfiehlt dich sogar jemand einer Arbeitgeber*in.

Manchmal hat die Universität oder einzelne Institute auch Newsletter, in denen regelmäßig aktuelle Stellenausschreibungen bekannt gegeben werden.

Kann ich gleichzeitig studieren und arbeiten?

Sofern es deine zeitlichen Kapazitäten zulassen kannst du problemlos gleichzeitig studieren und arbeiten. Bist du Vollzeit Student*in, bietet sich ein Minijob oder eine Stelle als Werkstudent*in an.

Wie viele Stunden kann man neben dem Studium arbeiten?

Neben dem Studium darfst du maximal 20h pro Woche arbeiten. Denn deinen Studierendenstatus nicht zu verlieren, muss dein Studium den Großteil deiner Zeit füllen. Bei einem Vollzeitstudium wird von einer 40-Stunden-Woche ausgegangen. Demnach darfst du in der Vorlesungszeit nicht mehr als 20h pro Woche arbeiten. Eine Ausnahme bilden die Semesterferien: Hier darfst du die 20h überschreiten. Allerdings darfst du aufs Jahr gesehen die 20-Stunden-Woche nicht mehr als 26 Wochen überschreiten.

Was passiert, wenn man als Student mehr als 20h arbeitet?

Arbeitest du als Vollzeitstudent /-in mehr als 20h die Woche, verlierst du deinen Student*innenstatus. Dann giltst du offiziell als Arbeitnehmer*in und musst die vollen Sozialversicherungsbeträge selbst zahlen.

Wie viel darf ich parallel zum Studium verdienen?

Wenn du parallel zum Studium arbeiten möchtest, darfst du so viel verdienen, wie du möchtest. Entscheidend ist hierbei die Zeit, die du in deinem Job verbringst.

Der Steuerfreibetrag liegt bei 520€. Das bedeutet,  alles, was du darüberhinaus verdienst, musst du versteuern. Relevant ist hierbei der jährliche Durchschnitt. Verdienst du also mal in einem Monat etwas weniger, kannst du in einem anderen die 520 € überschreiten.

Wie viel darf ich parallel zum Studium verdienen, wenn ich Bafög beziehe?

Wenn du Bafög beziehst, steht einem Minijob nichts im Wege. Du darfst dir im Durchschnitt monatlich 520€ dazuverdienen. Relevant ist hierbei dein Gehalt in 12 Monaten. Wenn du also in der Vorlesungszeit etwas weniger Zeit zum Arbeiten hast, kannst du dafür in den Semesterferien etwas mehr arbeiten.

Grundsätzlich solltest du Änderungen in deinem Einkommen immer dem Bafög-Amt mitteilen.

Hier gibt’s genaue Informationen zum Thema Bafög und Nebenjob

Darf ich parallel zum Studium Vollzeit arbeiten?

Wenn du ein Vollzeitstudium hast und deinen Status als Student*in nicht verlieren möchtest, darfst du parallel zum Studium nicht Vollzeit abrieten. Ausgenommen von der Regelung sind die Semesterferien.

Wenn du Vollzeit arbeitest und Studieren lediglich deine Nebentätigkeit ist, bedeutet das, dass du keinen Anspruch auf einen Student*innenstatus hast.

Kann man neben Fernstudium Vollzeit arbeiten?

Ein Fernstudium ist eine gute Möglichkeit, um neben deinem Vollzeitjob studieren zu können. Du bist ortsabhängig und du kannst deine Zeit i.d.R. sehr flexibel einteilen.

Welche Vorteile hat der Studentenstatus?

Mit einem Studentenstatus gehen einige Vorteile einher: Kranken-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherungen sind als Arbeitnehmer*in versicherungsfrei. Außerdem genießt du mit deinem Studierendenausweis Vergünstigungen bei vielen Freizeitangeboten wie Museen, Kinos und Theatern.

Jetzt bist du bestens informiert, wie du gleichzeitig studieren und arbeiten kannst!

Direkt weiterlesen:

Studium Organisation: 10 Tipps, die ich gerne vorm Studium gekannt hätte
Abschalten lernen: in den Ferien, im Urlaub oder nach der Arbeit
Getting things done: Zeitmanagement mit der GTD-Methode


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