Mit der SQ3R-Methode kannst du Texte effektiver lesen und Gelesenes besser verstehen.
Die SQ3R-Methode ist eine effektive Lesetechnik, um Texte besser verstehen zu können.
Die SQ3R-Methode ist einfach anzuwenden und spart eine Menge Zeit. Denn sie sorgt dafür, dass du Texte nicht immer und immer wieder von vorne lesen musst. Durch die richtige Vorbereitung, gezieltes Lesen und die richtige Nachbereitung des Textes, verinnerlichst du das Gelesene.
Die SQ3R-Methode spart nicht nur beim Lesen selber Zeit, sondern auch bei zukünftig anstehenden Klausurvorbereitungen.
In diesem Beitrag dreht sich alles um die SQ3R-Methode.
Was ist die SQ3R-Methode?
Die SQR3R-Methode wurde von Francis P. Robinson entwickelt und hat das Ziel, Texte nicht nur zu lesen, sondern den Inhalt auch zu verstehen, zu verinnerlichen und langfristig abzuspeichern.
Die einzelnen Buchstaben der SQ3R-Methode stehen für die jeweiligen Schritte, die du durchlaufen musst, um einen Text vollständig zu erfassen.
S = Survey (Überblick)
Q = Question (Frage)
R = Read (Lesen)
R = Recite (Wiedergeben)
R = Review (Reflektieren)
Durch die verschiedenen Schritte werden dir die Infomrationen des Textes auf verschiedene Art und Weise präsentiert. Du nimmst sie im Prinzip über verschiedene Kanäle in dein Gehirn auf. Somit werden mehrere Hirnareale aktiviert und das sorgt dafür, dass du dir das Gelesene besser merken kannst.
Für wen eignet sich die SQ3R-Methode?
Die SQ3R-Methode eignet sich für jeden, der Texte nicht nur lesen, sondern auch verstehen möchte.
Besonders relevant wird das beim zweckgebundenen Lesen zur Wissensaneignung. Beispielsweise beim Lesen von wissenschaftlichen Texten und Fachbüchern.
Ein Beispiel für die SQ3R-Methode ist das Erarbeiten von Skripten oder auch das Textlesen zur Prüfungsvorbereitung. Sie ist also optimal für SchülerInnen, Studierende oder Menschen, die sich einfach so gerne weiterbilden wollen.
So funktioniert die SQR3-Methode
In den ersten beiden Schritten geht es darum, den Text erst einmal vorzubereiten, um ihn anschließend erarbeiten zu können. Abschließend wird der Text noch nachbereitet, um sicherzugehen, dass du das Gelesene verstanden hast und auch behältst.
Wichtig!
Um dir so viel wie möglich merken zu können, solltest du die Reihenfolge der Schritte nicht verändern und auch keinen auslassen.
Survey
Als Allererstes verschaffst du dir einen Überblick über den Text.
Das bedeutet, dass du noch nicht liest, sondern dich erstmal dem Inhaltsverzeichnis und dem Klappentext widmest.
Anschließend suchst du die einzelnen Seiten nach Fettgedrucktem, Überschriften und Abbildungen ab.
Dadurch bekommst du ein Gefühl für den Text. Du weißt, wo die Schwerpunkte liegen, wie der Text grob aufgebaut ist und ob der Autor irgendwelche stilistischen Besonderheiten einbaut.
Question
Anschließend stellst du Fragen an den Text. Am besten schriftlich, denn im weiteren Verlauf kannst du die Fragen noch gebrauchen.
- Warum liest du den Text?
- Was erwartest du von dem Text?
- Welche Informationen sind dir am wichtigsten?
Warum ist dieser Schritt so wichtig? Durch die Fragen richtest du dein Gehirn schon einmal auf das Wichtigste aus. Du baust im Prinzip einen Filter ein. Dein Gehirn weiß nun in etwa, welche Informationen wichtig und merkenswert sind und welche vernachlässigt werden können.
Außerdem „erzwingst“ du ein gewisses Interesse am Text. Dadurch hast du nicht nur mehr Motivation und Spaß beim Lesen, sondern steigerst auch deine Gedächtnisleistung.
Wenn du ein ganzes Buch zu lesen hast, kannst du durch die Kombination der ersten beiden Schritte auch schon Passagen oder Kapitel ausfindig machen, die für dich uninteressant sind. Diese lässt du dann einfach aus und sparst dir ein wenig Zeit.
Read
Jetzt geht es endlich ans Lesen selbst.
Lies die Passagen, die dir wichtig und hilfreich erscheinen. Wie du das machst, also ob du dafür eine spezielle Lesetechnik wie das Speed-Reading anwendest, ist dir überlassen.
Wichtig ist, dass du aktiv liest.
Das bedeutet: Du markierst Schlüsselwörter und schreibst zu jedem Absatz eine kurze Randbemerkung.
Beim Markieren kannst du auch verschiedene Farben oder Stiftarten verwenden, um eine Hierarchie einzuhalten: Beispiele in einer Farbe, Definitionen in einer anderen.
Eine kleine Legende kann dabei nicht schaden, schließlich solltest du auch nach ein paar Tagen erkennen können, welche Markierung was bedeutet.
Bei Fachbüchern, die du dir in der Bibliothek ausleihst, ist dieser Schritt etwas komplizierter. Hierfür würde ich dir empfehlen, zu schauen, ob deine Universität auch ein Onlineangebot hat. Dann kannst du dir die wichtigen Kapitel und Texte auf dein Tablet herunterladen und dort bearbeiten.
Wenn es kein Onlineangebot gibt oder du kein Tablet besitzt, kannst du dir auch einfach ein Blatt neben das Buch legen und dort Notizen anfertigen. Am besten eignen sich hierfür Mindmaps.
Recite
Als Nächstes fasst du den Text in eigenen Worten zusammen. Ein Satz pro Abschnitt.
Achte darauf, dass du die Dinge, die du schreibst, auch wirklich verstanden hast und erklären könntest. Wenn es dir schwerfällt, dich vom Wortlaut des Textes zu lösen, ist das wahrscheinlich noch nicht der Fall.
Wenn du im vorherigen Schritt schon aussagekräftige Randbemerkungen gemacht hast, wird dieser Schritt recht schnell gehen.
Im Fokus sollte beim Zusammenfassen die Beantwortung der Fragen aus Schritt 2 stehen.
Review
Zum Schluss nimmst du noch eine Reflexion vor. Dabei guckst du zunächst einmal auf deine eigene Zusammenfassung.
- Gibt sie die Hauptaussagen des Textes wieder?
- Ist sie in sich schlüssig?
- Würde man sie auch verstehen, wenn man den Text vorher nicht gelesen hat?
Anschließend reflektierst du aber auch den Text selbst.
- Konnten deine Fragen alle beantwortet werden?
- Sind vielleicht auch neue Fragen aufgekommen?
Jetzt ist auch der Zeitpunkt, Verbindungen zu dir schon bekannten Themen herzustellen.
- Wie passt der Text in den Gesamtzusammenhang?
- Habe ich Vorwissen, das ich mit dem neuen Wissen verknüpfen kann? (Wenn du eine übergeordnete Mindmap zum Lernen verwendest, trage deine neu gewonnenen Erkenntnisse dort ein.)
Vor- und Nachteile der SQ3R-Methode
Nachteile
Diese fünf Schritte wirken auf den ersten Blick etwas aufwendig. Vielleicht fragst du dich, ob du so nicht viel mehr Zeit aufwenden musst, als wenn du den Text ’normal‘ lesen würdest.
Jein. Natürlich dauert es länger, einen Text mit der SQ3R-Methode durchzuarbeiten, als ihn einfach nur durchzulesen.
Langfristig sparst du allerdings Zeit. Und damit wären wir auch schon bei den Vorteilen
Vorteile
Durch die SQ3R-Methode sparst du dir langfristig gesehen Zeit.
Bei der Prüfungsvorbereitung brauchst du nicht alles nochmal lesen, da du schon Zusammenfassungen geschrieben hast. Es reicht, anhand deiner Zusammenfassungen zu lernen und nur bei Unklarheiten musst du nochmal einen Blick in die Originalliteratur werfen.
Du merkst dir die Inhalte besser und langfristiger. Du musst den Text also nicht immer und immer wieder lesen, in der Hoffnung, dass die Informationen endlich mal hängen bleiben.
Außerdem erarbeitest du den Text Schritt für Schritt. Somit kannst du ganz einfach zwischendurch eine Pause einlegen. Das steigert deine Konzentration und deinen Lernfortschritt.
SQ3R-Methode Zusammenfassung
Texte lesen und verstehen mit der SQ3R-Methode
- Survey
Verschaffe dir einen Überblick über den Text anhand des Klappentextes, Überschriften und Fettgedrucktem.
- Question
Stelle Fragen an den Text, die du während des Lesens versuchen möchtest zu beantworten.
- Read
Lies den Text. Markiere Schlüsselwörter und mache dir kurze Randbemerkungen.
- Recite
Fasse den Text zusammen. Ein Satz pro Abschnitt. Ziel ist es dabei, die Fragen aus Schritt zwei zu beantworten.
- Review
Gibt deine Zusammenfassung die Hauptaussage des Textes wieder? Konnten alle deine Fragen beantwortet werden? Sind neue Fragen aufgekommen? Kannst du das neue Wissen mit deinem Vorwissen verbinden?
SQ3R-Methode Arbeitsblatt (PDF-Download)
Jetzt kennst du die SQ3R-Methode und kannst Texte besser verstehen!
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