Intrinsische Motivation: Beispiele & warum du nie auf deine Mutter hören solltest!

Intrinsische Motivation beschreibt einen inneren Antrieb, der für langfristige Motivation sorgt.

Viele Student*innen verlieren nach einer Weile ihre Motivation im Studium. Irgendwo zwischen Hausarbeiten und Klausurenphasen ist sie auf der Strecke geblieben.

In so einem Fall fehlt es an intrinsischer Motivation. Intrinsische Motivation ist der wichtigste Faktor, wenn es darum geht, langfristig motiviert und am Ball zu bleiben. Egal ob im Studium, bei der Arbeit oder bei irgendeiner andren Tätigkeit.

In diesem Beitrag erfährst du, wie die Psychologie hinter der intrinsischen Motivation aussieht, lernst Beispiele für intrinsische Motivation kennen und was der entscheidende Unterschied zur extrinsischen Motivation ist.

In diesem Beitrag erfährst du alles rund um das Thema intrinsische Motivation inklusive Beispielen und Anwendungsbereichen.

Die Lösung für dein Motivationsproblem: Intrinsische Motivation

Wenn du es nicht liebst, wenn du keinen Spaß dabei hast, du es nicht wirklich liebst, dann wirst du es aufgeben.

Steve Jobs

Das, was Steve Jobs beschreibt, ist intrinsische Motivation. Er bringt es auf den Punkt!

Die wichtigsten Beispiele für intrinsische Motivation sind Spaß, Leidenschaft und Passion für eine Sache.

Es reicht eben nicht, wenn du ein gutes Gehalt erhalten kannst. Oder deine Mutter stolz auf dich ist.
Kurzzeitig reicht das vielleicht, um anzufangen. Vielleicht auch, um ein wenig weiterzumachen. Langfristig bist du dadurch weder motiviert noch glücklich.

Intrinsische Motivation oder innere Motivation sind der innere Antrieb, der aus dir selbst heraus kommt.

Extrinsische und intrinsische Motivation

Auf deine Mutter zu hören und das zu machen, was ihr gefallen würde, ist das Gegenteil von intrinsischer Motivation.

Man unterscheidet zwischen diesen beiden Motivationsarten: intrinsische und extrinsische Motivation.

Intrinsische Motivation – Definition

Von intrinsischer Motivation (lat. intrinsecus „inwendig“ oder „hineinwärts“) spricht man dann, wenn eine Tätigkeit aufgrund eines inneren Willen ausgeführt wird. 

Beispielsweise bist du intrinsisch motiviert, wenn es um deine Hobbys und Freizeitaktivitäten geht.

Du wirst nicht bezahlt, genießt dadurch kein großes Ansehen, keiner erwartet von dir, dass du diesen Hobbys nachgehst. Du machst es einfach, weil es dir Spaß bringt, dich entspannt oder dir ein gutes Gefühl gibt.

Es reicht dein innerer Wille.
Gründe für so einen inneren Willen sind häufig persönliches Wachstum, Pflichtgefühl, Spaß, Leidenschaft oder ein Sinn, der in der Arbeit liegt.

Intrinsische Motivation – Beispiele

  • Du isst Gemüse, weil du gesund sein willst.
  • Du meditierst, um weniger gestresst zu sein.
  • Du gehst einer ehrenamtlichen Tätigkeit nach, weil du anderen Menschen helfen möchtest.
  • Du erledigst den Haushalt, weil sich deine Mitbewohner darauf verlassen.

Extrinsische Motivation – Definition

Extrinsische Motivation bildet das Gegenteil zur intrinsischen Motivation.

Hierbei wirst du durch äußere Faktoren wie Geld, Status oder Ansehen motiviert.

  • Du gehst zur Arbeit wegen des Gehalts.
  • Du studierst, weil du willst, dass deine Eltern stolz auf dich sind.
  • Du arbeitest ehrenamtlich, weil es in deinem Lebenslauf gut aussieht.

Warum ist intrinsische Motivation wichtig?

Schon mal etwas von dem japanischen Begriff „ikigai“ gehört?
Es bedeutet in etwa „das, wofür es sich zu leben lohnt“. Ikigai ist die Motivation, warum du jeden Morgen aufstehst. Der Grund dafür, dass du jeden Tag aufs neue dein Leben mit Inhalt füllst.

Dieser Grund, jeden Morgen aufzustehen und einer Arbeit nachzugehen, kann nur von dir aus kommen. Sprich: Er kann nur intrinsisch motiviert sein.

Extrinsische Motivation ist deshalb nicht per se etwas Schlechtes. Sie kann sogar hilfreich sein, insbesondere bei Aufgaben, auf die du keine Lust hast, die aber gemacht werden müssen.

Durch äußere Anreize wie ein leckeres Essen oder lobende Worte von einer anderen Person kannst du dich also belohnen und motivieren, wenn du von dir aus keinen Antrieb findest.

Wenn es allerdings um langfristige Ziele geht, reicht das nicht aus. Denn extrinsische Motivationsquellen sind nur kurzfristig und machen nicht glücklich. Sie bewirken im besten Fall, dass du dich durch eine Aufgabe quälst, aber Freude an so einer Aufgabe lässt sich eben nur schwer erzwingen.

Wenn dich hingegen dein innerer Wille antreibt, steigert das deine Leistungsfähigkeit. Herausforderungen sind leichter zu überwinden.

Je mehr du etwas willst, desto eher schaffst du es auch.

Extrinsische und intrinsische Motivation – Die perfekte Mischung

Am größten ist die Motivation bei Tätigkeiten, die du nicht nur aus einem einzelnen Grund tust.

Im Optimalfall gibt es innere und äußere Anreize.

Intrinsische und extrinsische Motivation summieren sich. Zumindest so lange die Belohnung einen Bezug zur Leistung hat.

Beispiel für extrinsische und intrinsische Motivation:
Du hast eine Leidenschaft fürs Malen und verdienst zusätzlich durch das Verkaufen deiner Werke auch noch Geld.
Solange du mehr verdienst, wenn du mehr Bilder verkaufst, verstärkt sich deine Motivation mit jedem verkauften Bild.

Wie entsteht innere Motivation?

Um herauszufinden, wie sich intrinsische Motivation fördern und steigern lässt, bedarf es einem kleinen Ausflug in die Psychologie.

Psychologische Grundbedürfnisse

Laut der Selbstbestimmungstheorie von Richard M. Ryan und Edward L. Deci gibt es drei psychologische Grundbedürfnisse, die eine Tätigkeit befriedigen muss, damit sie eine innere Motivation hervorruft.

  1. Autonomie – Ich mache das, weil ich es so entschieden habe.
  2. Kompetenz – Ich kann das.
  3. Soziale Eingebundenheit – Ich will zu denen gehören, die es geschafft haben.

1. Autonomie

Autonomie bedeutet hierbei, dass du etwas freiwillig tust. Um dieses Bedürfnis zu erfüllen, musst du nach deinen Wünschen und Präferenzen handeln. Um herauszufinden, was das ist, musst du manchmal ein wenig um die Ecke denken. Manchmal reicht es auch schon, die Formulierung ein wenig zu verändern.

Ein kleines Beispiel:
Du sitzt am Schreibtisch, um für deine nächste Prüfung zu lernen. Dabei ist draußen perfektes Badewetter. Wie schön wäre es, einfach alles stehen und liegenzulassen und an den nächsten See zu fahren.
Aber: Du willst diese Prüfung (gut) schaffen, du willst dein Studium schaffen und einen Beruf ausüben, der dir Freude bereitet.

2. Kompetenz

Für die optimale Motivation muss der Schwierigkeitsgrad einer Aufgabe oder Tätigkeit deinen Kompetenzen entsprechen. Die Aufgaben dürfen nicht zu schwer und nicht zu leicht sein. Die Aufgaben müssen dich zwar fordern, aber nicht überfordern.

Um dir deine eigene Kompetenz zu bestätigen, ist es hilfreich deinen eigenen Fortschritt zu dokumentieren, indem du eine To-do-Liste abhakst. Dann kannst du genau sehen, was du schon gemacht hast – und dass es nicht unmöglich ist.

3. Soziale Eingebundenheit

Menschen streben nach Zugehörigkeit in einer Gruppe. Daher die Frage an dich: Welcher Gruppe möchtest du gerne angehören?

Das kann die Gruppe derjenigen sein, die ihre Prüfung bestanden haben, oder auf lange Sicht gesehen, die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Berufsgruppe.

Intrinsische Motivation fördern

Um sich für eine Aufgabe intrinsisch zu motivieren, musst du dir im Prinzip einfach diese drei psychologischen Grundbedürfnisse (Autonomie, Kompetenz, soziale Eingebundenheit) vor Augen führen.

Wenn du das nächste Mal ein Motivationstief hast, nimm dir die Zeit, folgende Fragen zu beantworten:

  • Warum mache ich das?
  • Warum habe ich diese Aufgabe/ dieses Studium ursprünglich mal angefangen?
  • Was begeistert mich daran?
  • Was habe ich bereits geschafft?
  • Was versuche ich mit dieser Aufgabe zu erreichen?

Intrinsische und extrinsische Motivation: Was hat das jetzt mit meiner Mutter zu tun?

Deine Mutter ist ein klassisches Beispiel für extrinsische Motivation. Dir geht es um das Ansehen, darum, dass deine Mutter stolz auf dich ist. Damit du dabei motiviert bleibst, brauchst du aber auch zumindest eine Beimischung an intrinsischer Motivation.

Deine Mutter stolz zu machen kann ein Antrieb sein, aber intrinsische Motivation ist nun mal DAS Wundermittel, wenn es um Motivation geht. Und vor allem darum, langfristig motiviert und glücklich zu sein.

Das bedeutet: Wenn du es nicht schaffst, eine Möglichkeit zu finden, die drei psychologischen Grundbedürfnisse (Autonomie, Kompetenz, soziale Eingebundenheit) zu erfüllen, wird das Studium schwer. Je weniger intrinsische Motivation du aufbringen kannst, desto lästiger wird eine Tätigkeit.

Wenn du NUR auf deine Mutter hörst, also nur aus extrinsischen Faktoren deine Motivation ziehst, wirst du damit auf Dauer nicht glücklich werden.

Jetzt bist du bestens über intrinsische Motivation informiert!

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