Gewohnheiten ändern: Warum deine Bemühungen nichts bringen

Du hast dir wirklich vorgenommen, an dir zu arbeiten. Deine Gewohnheiten zu ändern. 

Dich gesünder zu ernähren, weniger Alkohol zu trinken, bessere Noten zu schreiben. Abends nicht so spät ins Bett gehen, mehr Sport treiben, weniger Netflix schauen… Ich könnte hier wohl ewig so weiter machen.

Manche Dinge bekommst du einfach nicht in den Griff, auch wenn du das gerne so hättest. 

Der Grund dafür: Dein Umfeld. 

Du willst keinen Alkohol trinken, aber am Wochenende landest du regelmäßig auf einer Party, auf der alle trinken. Also auch du.

Du willst dich gesund ernähren, aber jeden Freitagabend geht dein gesamter Freundeskreis Burger essen. Da kannst du doch nicht einfach nein sagen und alleine einen Salat essen?

Warum ist es so schwer, Gewohnheiten zu ändern?

Viele deiner Eigenschaften, deine Gewohnheiten, was du für „normal“ oder „richtig“ hältst, hängen von deinem Umfeld ab. 

Du bist der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen du am meisten Zeit verbringst

Jim Rohn

Am einflussreichsten sind dabei:

  • Nahestehende wie Freunden und Familie
  • die Mehrheit
  • mächtige oder berühmte Persönlichkeiten

Wie du Gewohnheiten kopierst

Wenn deine Eltern Raucher sind, ist es wahrscheinlicher, dass du auch irgendwann zu deiner ersten Zigarette greifst und zum Raucher wirst. 

Für dich ist es normal. Es gehört eben dazu: Wenn man gestresst ist, ist eine Zigarette ein Mittel zum Entspannen. 

Deine Eltern haben es dir so vorgelebt. Es schleicht sich in dein Unterbewusstsein ein und du machst es ihnen nach.

Die Framingham-Herzstudie, bei der 1200 Menschen 32 Jahre lang begleitet wurden, ergab sogar, dass das Risiko fettleibig zu werden, drastisch steigt, wenn jemand in deinem engen Freundeskreis fettleibig ist.

Du kopierst das Verhalten deines Umfelds.

Die Mehrheit bestimmt

Zugehörigkeit ist ein menschliches Bedürfnis.

Es fällt uns unfassbar schwer, nicht dem Gruppenzwang zu erliegen. 

Dir ist es unangenehm herauszustechen. 

In einer weiteren Studie wurde gezeigt, dass die Mehrheit dich sogar dazu bringen kann, falsch zu entscheiden, obwohl du eigentlich weißt, dass du richtig liegst.

Du zweifelst eher an dir selbst als an der Meinung der Mehrheit. 

Die Mehrheit bestimmt, was du tust.

Die Macht der Mächtigen

Berühmte, mächtige, reiche und erfolgreiche Persönlichkeiten haben einen hohen Anziehungswert. 

Jeder hat mindestens eine Handvoll Prominente auf irgendwelchen sozialen Netzwerken abonniert.

Wir eifern anderen Menschen nach, die etwas haben, was wir selber haben wollen. Sei das etwas Materielles oder eine bestimmte Eigenschaft.

Wir wollen sportlich sein wie der Fußballer, erfolgreich wie der Unternehmer und begabt wie der Künstler.

Gewohnheiten ändern: Wie dich dein Umfeld herunterzieht

Wenn ein Drogenabhängiger sich nur mit Junkies umgibt, wird er keinen Entzug starten.

Du wirst nicht mehr Sport treiben, wenn deine Freunde immer nur Computerspiele mit dir spielen wollen.

Es ist quasi unmöglich, sich komplett von seinem Umfeld distanzieren. Du übernimmst Gewohnheiten und Eigenschaften ganz unterbewusst und automatisch

Das soll jetzt nicht heißen, dass du jeden aus deinem näheren Umfeld verbannen sollst, der nicht eine bessere Version von dir selbst darstellt.

Werde dir einfach bewusst darüber, wann du etwas machst, weil du es willst und wann du eher in eine Situation hineinrutschst.

Wie entsteht eine Gewohnheit? Andere gezielt nachahmen

Eine neue Gewohnheit entsteht durch häufiges Wiederholen.

Die Strategie des Nachahmens anderer kann dabei sehr hilfreich sein, denn du kopierst dein Umfeld im Prinzip automatisch und wiederholst somit bestimmte Eigenschaften wie von selbst.

Du möchtest ein paar Kilo abnehmen?

Umgib dich mit Menschen, die das gleiche vorhaben. Wenn sie sich anstrengen, wirst du das auch tun 

Wenn alle anderen davon erzählen, wie sie ihrem Ziel einen Schritt näher gekommen sind, möchtest du nicht der oder die einzige sein, der/ die keine Fortschritte macht.

Wenn du mehr lernen und produktiver sein möchtest, verbringe mehr Zeit mit den Jahrgangsbesten.

Ihre Gewohnheiten werden sich nach einer Weile auf dich abfärben.

Wähle dein Umfeld bewusst aus. Such dir Menschen, die dir als Vorbilder dienen können. Menschen, von denen du ganz nebenbei etwas lernen kannst.

Fällt dir etwas ein, was du aus deinem Umfeld kopiert hast? 
Vielleicht hast du etwas lange Zeit für selbstverständlich gehalten und erst als du zu Hause ausgezogen bist, musstest du feststellen, dass das gar nicht alle so machen?
Schreibe mir dazu gerne einen Kommentar 🙂


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