Deshalb solltest auch du eine Famulatur in der Schweiz machen!
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An den Famulaturen kommt im Medizinstudium niemand vorbei, daher lohnt es sich, zu überlegen, wie die Famulaturen zu einer guten Zeit werden. Viele deutsche Studierende entscheiden sich für eine Famulatur in der Schweiz. Warum? Die Schweiz hat ein Gesundheitssystem, in dem vieles besser läuft als in Deutschland, großartige Landschaften, für eine gelungene Work-Life-Balance und in vielen Teilen des Landes wird Deutsch gesprochen .
In diesem Beitrag teile ich Erfahrungen aus meiner Famulatur in der Schweiz und gebe dir wertvolle Tipps, falls auch du eine Famulatur in der Schweiz planen willst.
Warum eine Famulatur in der Schweiz?
Die Schweiz genießt einen erstklassigen Ruf, wenn es um medizinische Versorgung geht. Und das merkt man auch als Famulantin: Die Arbeitsatmosphäre war viel angenehmer, als ich es aus deutschen Krankenhäusern kenne und der Respekt und die Wertschätzung, die man sogar als Praktikantin bekommt, haben mich direkt beeindruckt.
Der Cultural-Clash ist in der Schweiz im Verlgleich zu Deutschland natürlich nicht so groß, aber ich war doch sehr überrascht, wie wenig ich vom Schweizerdeutsch verstanden habe und je nachdem, wo in der Schweiz du dich bewirbst, begegnest du auch vielen französisch oder italienischsprechenden Patient*innen.
Vorteile auf einen Blick:
- modernes, gut organisiertes Gesundheitssystem
- (evtl.) Internationale und multikulturelle Arbeitsumgebung
- respektvoller Umgang
- Attraktive Vergütungen für Famulant:innen (anders als in Deutschland werden PJler*innen und Famulant*innen in der Schweiz für ihre Arbeit als sogenannte „Unterassistent*innen“ bezahlt)
Wie bewirbst du dich für eine Famulatur in der Schweiz?
Die Bewerbung für eine Famulatur in der Schweiz erfordert etwas mehr Vorbereitung als in Deutschland – ist aber auch kein Hexenwerk, sondern definitiv gut machbar.
Hier sind die Schritte, die du beachten solltest:
- Recherche: Suche gezielt nach Kliniken oder Praxen, die Famulant:innen aufnehmen. Eine gute Anlaufstelle sind die Webseiten der größeren Krankenhäuser oder die Plattform Famulatur-ranking.de
- Bewerbungsunterlagen: Die meisten Kliniken fordern für eine Bewerbung
- Lebenslauf
- Motivationsschreiben
- Immatrikulationsbescheinigung
- Nachweise über Impfungen (insb. Hepatitis B)
- Sprache: Je nach Region brauchst du ausreichend Sprachkenntnisse in Deutsch, Französisch oder Italienisch. (Informiere dich vorher unbedingt welche Sprache in dem jeweiligen Landesteil gesprochen wird!)
- Frühzeitig bewerben: Die Schweiz ist sehr beliebt für Famulaturen. Es empfiehlt sich, mindestens 6 Monate im Voraus Kontakt aufzunehmen. Je früher desto besser.
Mein Alltag während der Famulatur
Ich war für meine Famulatur im deutschsprachigen Teil der Schweiz in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (2 Wochen auf der offenen und 2 Wochen auf der geschlossenen Akutstation).
Ich wurde als Famulantin nicht unbedingt „gebraucht“, weshalb ich immer recht frei entscheiden konnte, was ich gerne tun möchte und konnte mir auch verschiedenste Therapieformen, die nicht durch Ärzt*innen durchgeführt werden anschauen (z.B. therapeutisches Klettern oder Bewegungstherapie). Die Stationen waren zudem recht klein, weshalb ich die Patient*innen auch schnell kennenlernen konnte.
Highlights meines Arbeitsalltags:
- Akutstation: Die Akutstation gilt oft als „Änfängerstation“ für diejenigen, die Psiychiater*innen werden wollen. Hier findet nämlich keine Gesprächtherapie statt, sondern eben nur die Akutintervention und Stabilisierung statt. Mir wurde viel zugetraut, ich durfte eigene Patient*innen übernehmen und mit Rücksprache mit dem Oberarzt den Job einer Assistenzärztin übernehmen.
- Expertin: Während ich in Deutschland eher die Erfahrung gemacht habe, dass einem als Praktikantin nicht viel zugetraut wird, war das in der Schweiz das Gegenteil. Insbesondere, da auf den psychiatrischen Stationen auch viele Sozialarbeiter*innen arbeiten, durfte ich viele „somatische“ Aufgaben übernehmen. Mir wurde bspw. direkt von Anfang an zugetraut, dass ich die Einstiegs Check-up-Untersuchung alleine durchführen darf. (Das war btw. auch für mich eine sehr gute Übung, die Erhebung eines körperlichen Befundes zu üben, vor allem, da die Patient*innen dort in der Regel gesund und einfach zu untersuchen waren.
- Flache Hierarchien: Die Hierarchien in der Schweiz sind flacher als in Deutschland. Ich habe auch mit einem Oberarzt und Assistenzärzt:innen in einer WG im Mitarbeitendenwohnheim gewohnt, was für mich perfekt war um meine Fragen über das Arbeiten in der Schweiz loszuwerden.
Herausforderungen und wie du sie meisterst
Eine Famulatur in der Schweiz bringt auch einige Herausforderungen mit sich. Hier sind die größten Hürden und wie du sie überwinden kannst:
- Sprache: Man sollte denken in der Schweiz spricht man auch Deutsch, aber bei den Stationsübergaben, die auf Schweizerdeutsch stattfinden, habe ich am Anfang überhaupt nichts verstanden. Es konnten zwar die meisten „Hochdeutsch“, aber das was in der Schweiz als Hochdeutsch verstanden wird, ist immer noch mit einem starken Dialekt, an den man sich auf jeden Fall gewöhnen muss.
- Kulturelle Unterschiede: Der Umgang mit Patient:innen ist in der Schweiz oft formeller als in Deutschland. Das bekommst du aber ganz schnell raus, indem du einfach einmal zuschaust, was in der Klinik so der Standard bei der Begrüßung und im Patient*innengespräch ist.
- Hohe Lebenshaltungskosten: Die Schweiz ist teuer. Es empfiehlt sich also nach Kliniken ausschauzuhalten, die Wohnmöglichekiten anbieten. Dadurch kannst du eine Menge Geld bei der Miete sparen. Und nicht vergessen: Die Schweiz ist zwar teuer, aber du wirst für deine Famulatur auch bezahlt, wodurch sich die Lebenshaltungskosten besser decken lassen.
Freizeit und Abenteuer in der Schweiz
Die Schweiz hat mehr zu bieten als die medizinische Versorgung. Gerade, wenn du ein Fan von Bergen bist, kannst du deine Famulatur perfekt mit ein bisschen Uralubsfeeling verbinden.Hier sind einige Highlights:
- Wandern: Die Schweiz ist ein Paradies für Natur-Fans. Es gibt unzählige Wanderrouten und Spazierwege, die du in deiner Freizeit erkunden kannst.
- Wintersport: Wer im Winter in die Schweiz fährt, kommt am Wintersport schlecht vorbei. In der Schweiz kann quasi jeder Ski fahren und viele Skigebiete sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
- Städte: die großen Städte in der Schweiz sind zwar meist noch teurer als der Rest des Landes, aber auch definitiv einen Besuch wert.
Übrigens: Zug fahren in der Schweiz ist relativ teuer (surprise!). Wenn du vor hast, während deiner Famulatur verschiedene Städte zu besuchen, kann sich ein Interrail-Ticket lohnen!
Was du für die Famulatur mitbringen solltest
Das brauchst du unbedingt für deine Famulatur in der Schweiz
- Dokumente:
- Gültiger Ausweis/Reisepass
- Krankenversicherungskarte
- Nachweise über Impfungen
- Arbeitskleidung: Viele Kliniken stellen Kittel und Kasacks. Bequeme Schuhe wie diese hier* solltest du aber unbedingt selbst mitbringen.
- Finanzielle Mittel:
- Überlege am besten schon im Voraus, wie viel Geld du für Unterkunft und Verpflegung brauchen wirt und rechne durch, ob das in dein Budget passt.. Einige Kliniken bieten Vergütungen, günstige Unterkünfte oder kostenlose Mahlzeiten an.
Fazit: Warum sich eine Famulatur in der Schweiz lohnt
Meine Famulatur in der Schweiz gehört definitiv zu den Hilghlights meines Studiums. Sie hat mir nicht nur fachlich viel gebracht, sondern war auch insgesamt eine unvergessliche Zeit. Die Mischung aus professionellem Lernen und unvergesslichen Freizeitmomenten macht die Schweiz zu einem einmaligen Ziel für Medizinstudierende. (Die Beliebtheit der Famulatur- und PJ-Stellen in der Schweiz bestätigt, dass ich nicht die einzige bin, die das findet)
Falls du noch überlegst, wohin deine nächste Famulatur gehen soll, kann ich dir die Schweiz nur wärmstens empfehlen 🙂
Häufig gestellte Fragen zur Famulatur in der Schweiz
Wie viel verdient man während einer Famulatur in der Schweiz?
Die Bezahlung variiert je nach Klinik. Ich wurde für meine einmonatige Famulatur mit 1800 CHF vergütet. Das ist allerdings zugegebenermaßen auch für Schweizer Verhältnisse eher viel. Viele Kliniken bieten eine Vergütung zwischen 500 und 1000 CHF pro Monat.
Brauche ich ein Visum für die Schweiz?
Als EU-Bürger:in benötigst du kein Visum.
Welche Unterlagen sind für die Bewerbung erforderlich?
Für den Anfang reicht eine „normale“ Bewerbung. Evtl. möchte die Klinik noch bestimmte Impfungen, einen Sprachnachweis oder andere spezielle Dokumente sehen. Da ich mit Kindern gearbeitet habe musste ich z.B. auch ein erweitertes Führungszeugnis einreichen. Die jeweilige Klinik wird dich darauf hinweisen, welche Dokumente du benötigst.
>> So sieht eine Bewerbung für ein Praktikum aus, mit der dich jeder will! <<
Jetzt kannst du dich auf deine Famulatur in der Schweiz bewerben!
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