Famulatur Bedeutung: Alles, was du wissen musst

Famulatur Bedeutung: Hier erfährst du alles, was du über die Famulatur im Medizinstudium wissen musst. Anforderungen, Vorbereitung und wie du das Beste daraus machst!

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Die Famulatur ist ein wichtiger Bestandteil des Medizinstudiums und fühlt sich nach den vielen Pflegepraktika wie ein echter Meilenstein an. Doch was bedeutet Famulatur eigentlich genau? Wie läuft das ganze ab? Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen? Und was wird von mir erwartet?

In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über die Famulatur, ihre Anforderungen und wie du das Beste aus der Famulatur rausholst.

Famulatur Bedeutung: Was ist eine Famulatur?

Die Famulatur ist eines der verpflichtenden Praktika im Medizinstudium. Es gibt dir Einblicke in den Berufsalltalltag von Ärztinnen und Ärzten. Sie ist in der Approbationsordnung vorgeschrieben und dauert insgesamt vier Monate. Während dieser Zeit lernst du, dein im Studium theoretische gelerntes Wissen in der Praxis anzuwenden. Gleichzeitig bekommst du Einblicke in das praktische Arbeiten in verschiedenen Fachbereichen, was sehr wertvoll ist, um dich später einmal entscheiden zu können, in welchem Fachbereich zu gerne Arbeiten möchtest.

Ziel der Famulatur

Das Hauptziel der Famulatur ist es, dich auf das spätere klinische Arbeiten vorzubereiten. Du sollst lernen, deine praktischen medizinische Fähigkeiten einzusetzen und die Teamarbeit im Berufsalltag erleben. Gleichzeitig dient es auch als „Berufsorientierung“. Denn der beste Weg, um herauszufinden, ob eine bestimmte Fachrichtung gefällt, ist es, in dem Fachbereich zu arbeiten.

Tipp:
Mache auch mindestens eine Famulatur in einem Fachbereich, in dem du dir eigentlich überhaupt nicht vorstellen kannst, zu arbeiten. Vielleicht wirst du positiv überrascht und findest eine unentdeckte Leidenschaft. 🙂

Voraussetzungen für die Famulatur

Die Famulatur ist Bestandteil des zweiten Studeinabschnittes.

Um eine Famulatur absolvieren zu können, musst du also die Vorklinik abgeschlossen und das Physikum – das erste Staatsexamen – bestanden haben. Das Physikum schließt den ersten Studienabschnitt – die Vorklinik – ab und bildet die Grundlage für das anschließende klinische Studium.

!Ausnahme!
 Im Modellstudiengang entfällt das klassische Physikum. Hier darfst du mit der Famulatur nach dem vierten Semester beginnen – auch wenn du das Physikumsäquivalent bis dahin noch nicht hast. Welche Leistungen du erbracht haben musst, erfährst du am besten direkt bei deiner Universität.

Wie ist die Famulatur aufgebaut?

Die Famulatur gliedert sich in vier Bereiche:

  1. Krankenhaus (stationäre Versorgung): Du arbeitest in einer Klinik und lernst den Alltag in einer Fachrichtungen deiner Wahl kennen.
  2. Hausarztpraxis: Jede*r Student*in muss mindestens einen Monat in einer Hausarzt- oder Kinderarztpraxis absolviert haben. Hier bekommst du Einblicke in die ambulante, langfristige Versorgung.
  3. Facharztpraxis: Der Einblick in eine Facharztpraxis kann sehr spannend sein. Dort begegnest du zwar eher den „langweiligeren“ Fällen, kannst daher aber unter Umständen mehr machen, da das Vorgehen bei den einzelnen Patienten in der Regel ähnlich ist und du daher schnell in die einzelnen Aufgaben eingearbeitet werden kannst.
  4. Optionaler Bereich: Die vierte Famulatur muss in einem der unter 1-3 genannten Bereiche absolviert werden. In welchem davon, kannst du selbst entscheiden.

Insgesamt darfst du die 4 Monate Famulatur in 5 Abschnitte aufteilen. Ein Abschnitt darf dabei nicht kürzer als 14 Tage sein.

(Stand: Januar 2025; die Voraussetzungen und Bedingungen sind in der aktuellen Approbationsordnung zu finden)

Wie findest du die richtige Famulaturstelle?

Eine Famulatur kann richtig spannend und lehrreich aber auch super langweilig sein. Das ist nicht unbedingt von der jeweiligen Fachrichtung, sondern viel mehr von der jeweiligen Stelle abhängig.

Hier sind einige Tipps, wie du die passende Stelle findest:

  • Netzwerk nutzen: Frag Dozierende, Kommiliton*innen oder Ärzt*innen in deinem Umfeld nach Empfehlungen.
  • Online recherchieren: Plattformen wie praktischArzt bieten eine Vielzahl von Famulaturstellen, in der Regel bewirbst du dich für eine Famulatur einfach, indem du eine Klinik oder Praxis intiativ anschreibst. Hinweise darauf, welche Kliniken dafür gut geeignet sind, findest du auf  Famulatur-ranking.de
  • Auslandserfahrung: Es ist auch erlaubt, Famulaturen im Ausland zu absolvieren. Achte dabei aber besonders darauf, dass die Kliniken/Praxis die nötigen Voraussetzungen erfüllen. Frage im Zweifelsfall vorher beim zuständigen Amt nach, ob dir die Famulatur dort anerkannt wird. (Aber auch, wenn dir die Famulatur nicht anerkannt wird, kann es eine sehr wertvolle Erfahrung sein!)

Tipps für eine erfolgreiche Famulatur

Vorbereitung

  • Informiere dich: Um einen Eindruck davon zu bekommen, was du bei deiner Famulatur zu erwarten hast, lies Bewertungen und Erfahrungsberichte (z.B. auch Famulatur-ranking.de)
  • Die richtige Ausrüstung ein: Neben deinem Stethoskop brauchst du auf jeden Fall bequeme Schuhe dabei haben. Ein Notitzblock und Kugelschreiber sind auf jeden Fall auch sehr hilfreich (vor allem dann, wenn du eigene Patient*innen übernehmen darfst)

Meine Empfehlungen: 

  • Stethoskop: Littmann Classic III*
    Ich dachte am Anfang, ein billigeres Stethoskop wird’s auch tun, aber da bewährte sich dann leider doch sehr schnell das Sprichwort: Wer billig kauft, kauft zweimal. Fie Investition in ein Littmann-Stethoskop lohnt sich. Und auf did Zeit gerechnet, wie lange du es benutzen wirst, ist es auch eigentlich gar nicht so viel Geld.
  • Schuhe: ON Running Shoes*

Übrigens: Wusstest du schon, dass du mit PrimeStudent viele Produkte auf Amazon günstiger bekommst? Hier erfährst du mehr dazu.*

Während der Famulatur

  • Sei proaktiv: Ärtz*innen haben in ihrem Alltag genug zu tun und werden sich daher nicht unbedingt darum kümmern, ob du gerade etwas zu tun hast und auch genugg mitbekommst. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie etwas dagegen haben. Zeige daher Interesse, frag nach, ob du bei bestimmten Untersuchungen dabei sein darfst oder einzelne Aufgaben übernehmen kannst.
  • Lerne von den Profis: Als Famulant*in stehst du sehr weit unten in der Nahrungskette. Das kann manchmal ziemlich ätzend sein, du kannst es aber auch zu deinem Vorteil nutzen: Es wird nämlich nicht viel von dir erwartet. Du kannst Fragen stellen, Fehler machen und es ist alles nicht so dramatisch. Und wenn dich doch mal jemand anschnauzt, dann kann dir das egal sein, denn du brauchst schließlich kein Arbeitszeugnis, sondern am Ende nur eine Unterschrift, dass du da warst. Das ist deine Gelegenheit die wirklich wichtigen Skills und Erfahrungswerte von den Profis zu lernen.
  • Aufschreiben: Ein Famulatur-Tag kann lang sein, ABER am meisten holst du aus deiner Famulatur raus, wenn du dir offene Fragen notierst und im Nachhinein nochmal nachschlägst und am Ende des Tages Rekapitulierst, was du heute gelernt hast. (Als kleine Motivation: Das sind die Dinge, die du im Berufsleben tatsächlich brauchen wirst)

Nachbereitung

  • Feedback einholen: Du brauchst zwar kein Arbeitszeugnis, aber für dich persönlich kann es sehr hilfreich sein, die für dich zuständigen Ärzt:innen um ein kleines Feedback zu bitten. Gerade, wenn du selbst noch nicht gut einschätzen kannst, wo deine Stärken liegen oder welche Fachrichtung zu dir passt, kann das sehr hilfreich sein.
  • Zertifikat sichern: Lass dir unbedingt eine Bescheinigung über die Famulatur ausstellen.

Fazit: Die Bedeutung der Famulatur

Die Famulatur ist eine entscheidende Phase im Medizinstudium.

Du bekommst das erste Mal richtig die Möglichkeit, dein gelerntes Wissen in der Praxis anzuwenden. Außerdem bekommst du einen tieferen Einblick in einzelne Fachbereiche, was für deine Berufswahl sehr hilfreich sein kann.

Jetzt liegt es an dir, so viel wie möglich aus deiner Famulatur herauszuholen! Viel Spaß dabei 🙂

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