Wie dich extrinsische Motivation dazu bringt, Dinge zu erledigen, auf die du keine Lust hast

Extrinsische Motivation treibt dich an, Aufgaben zu erledigen, auf die du eigentlich keine Lust hast.

Bei extrinsischer Motivation geht es um äußere Anreize wie Belohnungen oder Anerkennung, die als Motivationsquellen dienen.

Zu unterscheiden ist die extrinsische Motivation von der intrinsischen Motivation. Wo die genauen Unterschiede liegen, erfährst du in diesem Beitrag.

Außerdem lernst du verschiedene Quellen extrinsische Motivationsquellen kennen und wie du diese im Alltag, beim Lernen oder Arbeiten für dich nutzen kannst. Nach diesem Beitrag wirst du in der Lage sein, dich auch für Aufgaben zu motivieren, die du eigentlich nur sehr ungern tust.

In diesem Beitrag geht es um extrinsische Motivation: Was ist das? Wie kannst du diese Motivation steigern? Und wo liegen mögliche Grenzen extrinsischer Motivation?

Extrinsische Motivation Definition

Extrinsische Motivation bedeutet, dass dein Handeln durch äußere Reize motiviert ist. Diese äußeren Reize werden auch als extrinsische Anreize oder extrinsische Faktoren bezeichnet.

Mögliche extrinsische Motivationsquellen sind

  • Anerkennung von anderen
  • eine Belohnung für die geleistete Arbeit
  • finanzielle Anreize, wie ein gutes Gehalt
  • Erwartungen, die andere an einen stellen
  • die Angst vor Konsequenzen beim Nicht-erfüllen der Aufgabe
  • Zugehörigkeit zu einer Gruppe
  • Status bzw. Macht

Extrinsische Motivation Beispiele

Aufräumen

Die wenigsten putzen gerne ihre Wohnung, feudeln oder wischen Staub. Trotzdem tun es die meisten mehr oder weniger regelmäßig. Und zwar vor allem dann, wenn Gäste zu Besuch kommen. Der Anreiz ist hier also nicht die eigene Freude am Putzen, sondern das Bewusstsein darüber, dass andere eine dreckige Wohnung eklig finden könnten.
Die Anerkennung anderer ist ein äußerer Anreiz, das Putzen ist als extrinsisch motiviert.

Studienwahl

Ein typisches Beispiel für extrinsische Motivation ist Geld.

Auch bei der Studien-, Ausbildungs- oder Berufswahl, geht es nicht immer nur um persönliches Interesse. Lässt sich ein bestimmter Beruf sowohl mit Studium als auch mit Ausbildung ausüben, wählen viele das Studium, denn so sind die Gehaltsaussichten in der Regel besser.

Berufsgruppen wie Ärzt*innen oder Anwält*innen genießen zudem auch größtenteils einen höheren sozialen Status als beispielsweise eine Reinigungskraft.

Äußere Anreize, einen bestimmten Studiengang zu wählen oder einen bestimmten Job auszuüben, können also ein gutes Gehalt oder gesellschaftliches Ansehen sein.

Sport

Eigentlich bist du ein Sportmuffel. Wenn du das Wort Joggen nur hörst, hast du eigentlich schon keine Lust mehr. Du schleppst dich aber trotzdem ins Fitnessstudio. Denn deine Ärztin hat gesagt, dass du einen gesünderen, aktiveren Lebensstil führen und ein paar Kilo abnehmen solltest.

Aus Angst vor gesundheitlichen Folgen, wenn du dein Übergewicht nicht in den Griff bekommst, gehst du also zum Sport, auch wenn du viel lieber auf der Couch sitzen würdest.

Extrinsische Motivation Psychologie

Auch in der Psychologie beschäftigen sich Forscher*innen damit, was die Menschen motiviert und zu Leistung antreibt. Der Motivationspsychologe David McClelland unterscheidet dabei 3 Hauptmotive.

  1. Leistung
    Menschen mit ausgeprägter Leistungsmotivation, streben danach, Erfolge zu erzielen. Sie wollen besser und effizienter arbeiten als andere. Bevorzugt werden Aufgaben mit hoher Eigenverantwortung und schnellem Feedback.
  2. Macht
    Personen, die durch Macht motiviert werden, streben nach Prestige und Anerkennung. Sie wollen hierarchisch über andere stehen und die Kontrolle haben.
  3. Sozialer Anschluss
    Hierbei dominiert der Wunsch danach, soziale Bindungen und freundschaftliche Beziehungen aufzubauen. Es wird viel kommuniziert, kooperiert und sich um ein angenehmes Arbeitsklima bemüht.
Extrinsische Motivation Psychologie
Hauptmotive der Motivation nach McClelland

Wie kann man extrinsische Motivation fördern?

Es gibt also nicht nur die eine extrinsische Motivation, sondern eine Auswahl an verschiedenen äußeren Motivationsquellen.

Sie können dir dabei helfen, auch unliebsame, langweile, ätzende oder nervige Aufgaben – um die im Alltag leider niemand herumkommt – zu erledigen.

Egal, ob die Motivation am Ende eines langen Arbeitstages nachlässt, du noch einen Haufen an Lernstoff vor dir hast, oder einfach mal wieder deine Wohnung putzen musst.

Mit diesen 4 Tipps klappt das immer!

  1. Setze dir Ziele
    Mache dir klar, was du erreichen möchtest und welche Leistung(en) du dafür erbringen musst. Je präziser ein Ziel formuliert ist, desto wahrscheinlicher erreichst du es auch. Für kleine Ziele im Alltag reicht es auch schon, eine To-Do.-Liste für den Tag oder die kommende Woche zu schreiben.
  2. Belohne dich
    Wenn du etwas geschafft hast, darf das auch gefeiert werden. Belohne dich mit etwas, das dir Freude bereitet und gönn dir eine Auszeit. Dadurch hast du, während du deine Aufgabe noch bearbeitest, schon etwas, auf das du dich freuen kannst.
  3. Mach dir die Konsequenzen deutlich
    Was passiert, wenn du diese Aufgabe jetzt nicht erledigst? Wenn du jetzt nicht anfängst, dich auf die nächste Prüfung vorzubereiten? Du jetzt nicht zum Sport gehst? Wenn du jetzt nicht dein Bad putzt?
    Übertreibe ruhig ein bisschen und male dir ein worst-case-Szenario aus, um dir die Dringlichkeit zu handeln, klarzumachen.
  4. Erzähle anderen von deinem Vorhaben
    Indem du anderen von deinen Plänen und Zielen erzählst, schaffst du Verbindlichkeiten. Sobald andere von deinem Vorhaben wissen, besteht die Gefahr, diese zu enttäuschen, wenn du es doch nicht machst. Und das fühlt sich in der Regel nicht gut an.
    Noch effektiver wird es, wenn du andere nicht nur von deinen Plänen erzählst, sondern sie auch aktiv mit einbindest. Ganz einfach geht das, indem du dich mit anderen zum Lernen oder Sport treiben verabredest. Die anderen zählen jetzt auf dich und wären sicherlich genervt oder enttäuscht, wenn du einfach wieder absagst.

Extrinsische vs. Intrinsische Motivation

Neben der extrinsischen Motivation gibt es noch eine weitere Motivationsform: die intrinsische Motivation.

Der Unterschied zwischen extrinsischer und intrinsischer Motivation ist die Quelle der Motivation.

Bei der extrinsischen Motivation motivieren dich äußere Reize, wie Anerkennung oder Geld. Du hast aber kein besonderes Interesse oder Freude an der Aufgabe. Ohne den äußeren Anreiz, also nur von dir aus, würdest du die Aufgabe nicht erledigen.

Intrinsische Motivation bildet das genaue Gegenteil dazu. Du machst eine Sache deshalb, weil sie dir Spaß macht. Weil du sie machen willst, unabhängig davon, ob und was du dafür bekommst.
Du verlangst weder Anerkennung noch irgendeine Belohnung.
Ein typisches Beispiel für intrinsische Motivation sind Hobbys. Beschäftigungen, die dir nichts weiter bringen als Freude, Entspannung oder eine schöne Zeit.

Während diese beiden Motivationsarten zwar klar definieren lassen, kann man nicht pauschal sagen, wann du wie motiviert bist. Denn das ist individuell.

  • Während die einen Spaß am Sport haben – also intrinsisch motiviert sind – müssen andere erstmal einen harten Kampf gegen ihren inneren Schweinehund gewinnen, bis sie sich ihre Sportkleidung anziehen.
  • Auch beim Lernen bist du mal ernsthaft an einem Thema interessiert und wissbegierig. Ein anderes Thema lernst du hingegen nur, weil es prüfungsrelevant ist.

Grenzen extrinsischer Motivation

Extrinsische Motivation ist zwar ein mächtiger Antrieb, wenn es darum geht, unliebsame Aufgaben zu erledigen, kommt aber auch an ihre Grenzen.

Die ersten paar Besuche im Fitnessstudio bekommst du noch dadurch herum, weil du weißt, dass danach ein entspanntes Kaffeetrinken mit deinem besten Freund auf dich wartet. Sobald es aber darum geht, langfristig am Ball zu bleiben, reicht das nicht aus.
Um langfristig motiviert zu bleiben, braucht es immer auch einen inneren Antrieb.

Gehst du langfristig einer rein extrinsisch motivierten Tätigkeit nach, macht das sogar unglücklich. Ein klassisches Beispiel ist dafür die knallharte Unternehmerin, die zwar Millionen auf dem Konto hat, aber trotzdem weit weg vom glücklich sein.
Glücklich machen nämlich nur die Aufgaben, die von dir selbst als sinnvoll wahrgenommen werden und deinen persönlichen Überzeugungen entsprechen. Also die Aufgaben, die intrinsisch motiviert sind.

Am effektivsten sind intrinsische und extrinsische Motivation dann, wenn sie in einer ausgewogenen Mischung vorliegen.

Jetzt weißt du, was extrinsische Motivation ist und wie du sie für dich nutzen kannst!

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