Aus Fehlern lernen mit dem Black-Box-Prinzip

Das Black-Box-Prinzip ist eine effektive Methode, aus Fehlern zu lernen und denselben Fehler nicht zweimal zu begehen.

Fehler sind menschlich. Dennoch macht niemand gerne Fehler.

Matthew Syed zeigt mit seinem Black-Box-Prinzip, warum Fehler so wichtig sind. Fehler zu akzeptieren und damit umgehen zu können, wird damit zur wichtigsten Lernmethode der Menschheit.

In diesem Beitrag lernst du, warum es wichtig ist, Fehler zu machen und wie du einen besseren Umgang mit Fehlern lernen kannst.

In diesem Beitrag geht es um das Black-Box-Prinzip!

Das Black-Box-Prinzip

Das Black-Box-Prinzip beruht auf Matthew Syed. Grundsätzlich geht es dabei darum, aus seinen eigenen Fehlern zu lernen. Um das Black-Box-Prinzip zu verstehen, müssen wir zunächst einmal klären, was eine Black-Box überhaupt ist.

Black-Box Definition

Eine Black-Box ist ein in einem Flugzeug installiertes Gehäuse. Darin befindet sich ein sogenannter Flugdatenschreiber und ein Cockpit-Stimmenrekorder. Dadurch werden alle wichtigen Flugdaten und Gespräche innerhalb des Cockpits aufgezeichnet.

Diese Black-Box ist wasserdicht und feuerfest, übersteht also auch einen Absturz.
Im Falle eines Flugzeugunglücks können die darin gespeicherten Daten zur Hilfe genommen werden, um die Ursache des Unglücks zu klären.

Warum Black-Box?

Seit Jahren kann man eine positive Entwicklung bei der Flugsicherheit beobachten. Das bedeutet, Flugzeugunfälle werden immer weniger. Die Quote von Flugzeugabstürzen lag bereits 2015 bei nur einem schweren Flugzeugunfall auf 3,1 Millionen Flüge. Das ist extrem wenig.

Der Grund für immer weniger Flugzeugunfälle liegt aber nicht darin, dass die Piloten und Lotsen in den letzten Jahren immer intelligenter, talentierter geworden sind, sondern die Luftfahrt hat erkannt, wie wichtig es ist, aus Fehlern zu lernen.

Wenn es zum schlimmsten Fall, einem Flugzeugabsturz, kommt, werden im Anschluss die Daten der Black-Box analysiert, um herauszufinden, was schiefgelaufen ist.

Worin lag der Fehler? Wie kam es dazu? Und am allerwichtigsten: Wie lässt es sich verhindern, dass so etwas noch einmal passiert?

Durch die Analyse der Black-Box werden Fehler nur einmal gemacht und die Flugsicherheit steigt ständig.

Black-Box-Denken in der Wissenschaft

Auch in der Wisschenschaft ist es üblich, aus Fehlern zu lernen. Wäre das nicht so, lebten wir immer noch in dem Glauben, die Erde sei eine Scheibe.

Ein*e Wissenschaftler*in geht nicht davon aus, perfekt oder allwissend zu sein. Sie stellt lediglich eine Theorie auf, die nach ihrem Kenntnisstand richtig und logisch erscheint.

Stellt sich allerdings heraus, dass er falsch lag, überarbeitet sie ihre Theorie und stellt eine neue, verbesserte auf.

Warum verbessern wir uns so ungern?

Obwohl das Lernen aus Fehlern sich im Flugwesen und in der Wissenschaft als effektiv herausgestellt hat, verbessern sich die meisten Menschen nur ungern.

Denn sich zu verbessern heißt gleichzeitig auch, sich Fehler einzugestehen. Und sich mit seinen eigenen Fehlern zu konfrontieren, fällt den meisten extrem schwer. Wahrscheinlich bist auch du ein Profi darin, diese Konfrontation zu vermeiden.

Sich Fehler einzugestehen, wird oftmals durch zwei Denkweisen umgangen:

  1. Den Fehlern bei anderen suchen
    Der andere hat mich provoziert, da konnte ich gar nicht anders, als wütend zu werden. Es lässt sich immer irgendwie jemand finden, der angeblich schuld an deiner jetzigen Situation ist.
  2. Den Fehler nicht als Fehler ansehen
    Mal wieder einen Termin verpeilt? Aber das ist doch nicht meine Schuld, es kam eben etwas dazwischen …

Das fühlt sich in der Situation selbst zwar gut an, schließlich hast du ja nichts falsch gemacht. Es bedeutet aber auch, dass du aus deinen Fehlern nicht lernen, sprich: Dich nicht verbessern kann. Denn nur, wer Verantwortung trägt, kann auch etwas bewirken.

Aus Fehlern lernen durch radikale Akzeptanz

Der einzige Weg, Fehler zu vermeiden, ist, dich damit zu konfrontieren und dir einzugestehen, nicht perfekt zu sein.

Denn du wirst nun mal niemals einen perfekten Lebensstil, eine perfekte Lernstrategie oder sonst irgendetwas Perfektes finden.

Denn der Welt ist es egal, wie du dich fühlst. Deinen Noten ist es egal, dass du dich durch sie schlecht fühlst. Dein Terminkalender interessiert sich null dafür, dass du dich durch ihn gestresst fühlst.

Es bleibt dir also gar nichts anderes übrig, als diese Umstände zu akzeptieren. Denn die Art, wie du mit ihnen umgehst, ist zu diesem Zeitpunkt das Einzige, was du beeinflussen kannst.

Der erste Schritt ist also Akzeptanz. Und zwar radikal. Ohne Ausnahmen. Vor allem dann, wenn die Realität alles andere als das ist, was du dir wünschst.

Kleiner Tipp:
Wenn du Hilfe dabei brauchst, deine eigenen Fehler zu identifizieren, bitte eine(n) FreundIn oder deine(n) PartnerIn, dich ehrlich auf deine Fehler hinzuweisen. 
So gehst du sicher, nicht in alte Gewohnheiten zu verfallen und anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben.

Aus Fehlern lernen mit der eigenen Black-Box

Wie bereits geklärt, ist eine Black-Box eine nützliche Sache, um Fehler nicht ein zweites Mal zu begehen.

Leg dir also auch eine Black-Box zu.

Klingt erstmal kompliziert, ist es aber nicht. Ziel ist es nämlich nicht, eine komplizierte technische Anlage zu programmieren, um dein Leben rekapitulieren zu können, sondern lediglich Buch zu führen.

Konkret bedeutet das also Folgendes: Jeder Mal, wenn du vor einer Entscheidung stehst, die dir schwerfällt, schreibst du dir genau auf, was dir dazu durch den Kopf geht.

  • Welche Bedenken hast du möglicherweise?
  • Was spricht für diese Entscheidung? Was dagegen?
  • Warum entscheidest du dich letztendlich so?

Sollte nun ein „Flugzeugabsturz“ stattfinden, sollte sich also herausstellen, dass deine Entscheidung falsch war, liest du dir durch, wie du zu dieser Entscheidung gekommen bist, und überlegst dir:

  • Wo lag mein Fehler?
  • Gab es vielleicht auch Aspekte, die ich übersehen habe, die mich anders hätten entscheiden lassen?
  • Was sollte ich jetzt tun, um den Fehler nicht zu wiederholen?

Versuche deine Black-Box nicht nur bei offensichtlich großen Entscheidungen anzuwenden, sondern auch bei solchen, die dir zunächst vielleicht banal erscheinen.

Wie sieht zum Beispiel deine Lernstrategie aus? Wie verteilst du deinen Lernaufwand übers Semester?
Ist die Klausurenphase mal wieder extrem stressig oder die Prüfung schlecht gelaufen?
Vielleicht hast du dich einfach für eine falsche Methode bei der Vorbereitung entschieden.

Behalte immer im Hinterkopf, dass es okay ist, Fehler zu machen. Wichtig ist nur, dass du sie nicht wiederholst.

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