Die Angst vorm Erwachsenwerden in „Spinner“ von Benedict Wells

Raus aus der Schule und plötzlich ist da so eine Überforderung und Leere. Obwohl es doch eigentlich eine Fülle ist.
Eine Fülle an Möglichkeiten. Eine Fülle an Lebenswegen, die einem offenstehen … und gleichzeitig eine gewisse Leere. Eine Leere, die darauf wartet, dass du sie füllst.

Das ist wohl die Qual des Erwachsenwerdens. Die Qual der Entscheidungen.
Ein treuer Begleiter ist dabei die Angst.
Die Angst, irgendwann in einem Leben zu stecken, das du gar nicht führen willst.
Die Angst, zu bereuen, dich nicht anders entschieden zu haben.

Damit bist du nicht allein. Bei einer Umfrage unter in Deutschland lebenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem Jahr 2013 gaben 25% der Befragten an, Angst zu haben, sich für den falschen Beruf zu entscheiden bzw. entschieden zu haben.

„Erst bist du jung und machst dir Pläne, und alles scheint möglich, und dreißig Jahre später wachst du auf und stellst fest, dass alles falsch ist. Und du kannst nichts mehr ändern, dabei hast du noch nicht mal große Fehler gemacht. Du hast nur hin und wieder kurz nicht aufgepasst, und schon ist alles vorbei, und es heißt: Das war dein Leben, hat eben nicht sollen sein, Pech gehabt“

Benedict Wells, Spinner

Und damit bist du schon mittendrin im Buch „Spinner“ von Benedict Wells.

Dieses Buch ist berührend, bewegend und auf eine besondere Art aufmunternd. Vor allem spricht es direkt aus der Seele.

Buchcover: Benedict Wells – „Spinner“

Kurze Inhaltsangabe – Jespers Weg zum Erwachsen werden

Irgendwann in den 90ern steht der 20 jährige Jesper Lier vor dier soeben beschriebenen großen Leere.
Für den Zivildienst ist er von München nach Berlin gezogen und da steht er nun. Der Zivildienst ist vorbei, doch er ist immer noch in Berlin und und in seinem Kopf schwirrt die große Frage:“ Was nun?“
Jespers Leben ist chaotisch. Er hat nie genug Geld, trinkt zu viel Alkohol und zieht sich immer mehr zurück.
Nur seine beiden Freunde Gustav und Frank zwingen ihn gelegentlich dazu, mal wieder am sozialen Leben teilzunehmen und unter Leute zu kommen.
So kann es nicht bleiben und das weiß er auch.

Währenddessen erzählt Jesper seiner Familie in München, er studiere erfolgreich, habe eine angehende Anwältin als Freundin und stehe kurz vor der Veröffentlichung seines ersten Romans.

Mit der Realität hat das allerdings nichts zu tun.
Er träumt davon, Schriftsteller zu werden, aber von einer Veröffentlichung ist er weit entfernt.
Auch die Tatsache, dass er seit einem Jahr schreibt, ändert daran nichts. Denn meistens ist er dabei betrunken, sodass dabei nicht viel entsteht.

Das Schreiben ist vielmehr ein Zufluchtsort. Er flieht vor der Leere und der Realität
Er flieht davor, sich dem Erwachsenwerden zu stellen und Entscheidungen für seine Zukunft zu treffen.

„Ich wachte mit einem Gefühl von kalter Angst auf. Sah mich in einem Studienfach, das ich hasste, in einem Büro, das mich einengte, in einem Beruf, der mich auffraß und mir egal war.“

Benedict Wells, Spinner

Das Buch streckt sich über die erzählte Zeit von einer Woche. Jeder Tag ein Kapitel. In dieser Woche durchläuft Jesper sämtliche Emotionen.

Es geht um große Emotionen, Freundschaft, die Angst vorm Erwachsenwerden und darüber, die falschen Entscheidungen zu treffen.

Große Empfehlung

Wer kennt diese Angst nicht? Die Angst, das eigene Leben mit den falschen Dingen zu füllen. Zurückzublicken und sich zu wünschen, es anders gemacht zu haben.

Es ist zwar schön, sein Leben selbst in der Hand zu haben, aber gleichzeitig ist es überfordernd.

Schließlich bist nur du selbst für dein zukünftiges Glück verantwortlich.

In dem Buch ist diese Situation vielleicht etwas dramatischer als in deiner Realität, aber ich glaube, jeder kommt mindestens einmal in seinem Leben an den Punkt, an dem Benedict Wells einem mit diesem Buch aus der Seele spricht.

Und das Schöne daran ist: Das Buch vermittelt dabei das Gefühl, nicht allein zu sein.

Jeder hat diese Sorgen. Andere vor dir haben schon das Gleiche durchgemacht. Und viele haben es auch geschafft, also scheint es machbar zu sein.

Stell dich der Angst vorm Erwachsenwerden

Mein Lieblingszitat ist folgendes:

„Es ist der Fluch der Jugend, dass man glaubt, ständig zu leiden. Doch wenn diese Zeit vorbei ist, stellt man verwundert fest, dass man sie geliebt hat. Und dass sie nie mehr zurückkommt.«

Benedict Wells, Spinner

Ich sehe das als klare Aufforderung, das Leben zu genießen und sich weniger Sorgen zu machen.
Du bist jung, dir steht die Welt offen, sei froh darüber.

Den Satz „Werd doch mal erwachsen!“ sollte man nicht zu ernst nehmen. Wann soll das denn bitte sein? Gibt es wirklich irgendwann einen Punkt, an dem man das Gefühl hat, genau das ist es, so und nicht anders?
Klingt irgendwie zu einfach, um wahr zu sein.

Also triff Entscheidungen, auch wenn es die falschen sind.
Zur Not änderst du zwischendurch ein paar mal deine Route. Die schönsten und spannendsten Lebensgeschichten sind doch sowieso die, bei denen nicht alles linear und „klassisch“ verlaufen ist.

Ausprobieren, an seine Grenzen kommen und etwas Neues versuchen bedeutet doch leben, oder?

Kennst du das Buch „Spinner“ von Benedict Wells bereits? Wenn nicht, aber du neugierig geworden bist, kannst du es hier bestellen:

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Kennst du diese Gedanken und Angst vorm Erwachsenwerden?
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